Depression Was nun?


altOft, wenn die Tage schön sind, die Sonne scheint und warme Luft durch das Haar weht, wenn ich die Vögel zwitschern höre, ja, dann ist das Leben schön und unbeschwert. Man könnte meinen, das Alles geht immer so weiter.

Doch dann wacht man morgens auf und nichts ist wie es war. Das Bett, das für mich immer der beste Begleiter war, wird morgens zu meinem besten Freund. Warm, kuschelig, einfach schön. Aber das ist auch das Einzige, was positiv ist. Ich mag nicht aufstehen. Ich hab Angst, mich groß zu bewegen. Ich fühle mich schlapp und träge. Ich will nicht denken, Hauptsache Ruhe. Die Zeit geht einfach nicht herum. Gerade kann ich mich aufraffen, um ins Bad zu gehen. Alles ist verlangsamt. Das Zähneputzen, das ich gerade noch hinkriege, zieht sich wie Kaugummi. Jetzt noch duschen, auch dies fällt mir schwer. All das, was vorher Spaß gemacht hat, wird jetzt zu Tortur. Danach Kaffee machen, ich funktioniere nur noch, alles geht schleppend. Die Gedanken kreisen wieder um mein Bett. Nun liege ich darin, ich probiere nicht zu denken, nur ruhig liegen.

Ich habe zu nichts Lust. Nach ein paar Stunden des Liegens raffe ich mich auf, um in die Stadt zugehen. Ich fühle mich ängstlich und unsicher. Die Leute, denen ich begegne, nehme ich nicht bewusst wahr.

Nun gehe ich in eine Kneipe und bestelle mir ein Bier. Das Reden fällt mir schwer. Ich will einfach meine Ruhe haben, lasse mich nicht auf Gespräche ein. Man glaubt sich beobachtet. Zahlen und nichts wie ab nach Hause. Die Treppen, die sich nach oben in den 4. Stock ziehen, werden zur echten Herausforderung. Endlich Ruhe, behaglich ist es im Bett.

Ich habe keine Kraft mich über meinen Zustand aufzuregen, Geduld ist das Einzige, was noch übrig geblieben ist.

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Die Tage, die sich alle ähneln, gehen dahin. Nur wenn mich die Müdigkeit übermannt, kommt eine gewisse Zufriedenheit auf. Der Schlaf ist mein Kumpel, schlafen, sich hinwegträumen, das ist das, was ich will. Nur nicht an Morgen denken. Hinübergehen in die Stille des Schlafes.

So geht es weiter, Tag für Tag, Woche für Woche. Oft treten in dieser Zeit negative Gedanken auf. Wofür das alles ertragen. Man findet keinen Hoffnungsschimmer. Oft stellt sich die Frage, war das Alles? Das Leben hat seinen Wert verloren. Alles befindet sich Grau in Grau. Oft bleibt nur ein Funken Hoffnung.

Nach einigen Monaten tritt eine leichte Besserung ein. Die Depression beschränkt sich auf den Morgen. Nachmittags beginne ich langsam wieder in der Normalität zu Leben. In dieser Phase geht es mir wieder wohler. Das Grau in Grau geht vorüber. Nach dem Schlaf komme ich morgens in die Depression. Obwohl es mir morgens schlecht geht, hab ich nun die Zuversicht, dass mittags wieder alles in einen grünen Bereich kommt. Noch ein paar Wochen Geduld, dann habe ich auch die Morgendepression überwunden.

Nun, da alles vorbei ist, beginne ich, mein Leben neu zu Ordnen und zu Leben.

Anonym