Brieftaubensport


altIst Brieftaubensport ein zu schützendes Kulturgut?

Sogar hier bei uns in Überlingen bekommt man sie zu Gesicht, an der Uferpromenade wie auch am Bahnhof Mitte, wo man sie in Ihrem natürlichen Lebensraum bewundern kann. Wenn man zum Beispiel am Gleis steht und auf seinen Zug wartet.
Sie machen es sich im Gemäuer der alten Burg-Ruine gemütlich und leben dort in Familien.
Vor Jahrtausenden wurden Tauben als Boten genutzt. Die Stammform der Brieftaube ist die Felsentaube (mit ihrer Standorttreue!), wie sie in Städten auch vorzufinden ist. Eine planmäßige Zucht von Brieftauben begann vor ca. 300 Jahren. Doch Brieftauben sind in der heutigen Zeit nicht mehr notwendig, weil diese Tauben keine Nachrichten mehr übermitteln.
Sie werden ausschließlich als Sportgeräte für Wettflüge missbraucht.
Erschöpfte Tauben lassen sich oft auf der Straße nieder und sind dem Straßenverkehr schutzlos ausgesetzt (werden z.B. von Autos überfahren).
altDer gefühllose „Sport“ hat eine hohe Zahl an Tieropfern zur Folge. Der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter gibt Verluste von unter 10% pro Jahr an. Allein diese Zahl bedeutet den Tod hunderttausender Tiere, die pro Flugsaison an Dehydration, altErschöpfung oder an Verletzungen sterben oder ihren Heimatschlag nicht wiederfinden können. In einem offenen Brief an den „Präsidenten des Verbandes deutscher  Brieftaubenzüchter“ spricht Insider Dr. med. vet. Warzecha von „millionenfachem Elend“ und er bezieht deutlich Position zu den Tierquälereien: … „Wir alle sehen im eigenen Schlag die Tauben, die es gerade noch nach Hause geschafft haben – oft an Körper und Seele gebrochen.“
Die nicht wiedergekehrten Tauben, werden bestenfalls von PETA und anderen Tierschützern gefunden und betreut.
Das Zuchtziel des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter zielt auf körperliche Leistungsfähigkeit und auf Erlangung von Spitzengeschwindigkeiten von 130 km/h ab.
altDie Brieftauben müssen bei Tagesstrecken bis zu 700 km und bei Weitstrecken auch 1300 km zurücklegen. Die Rechnung dieser gnadenlosen Ziele bezahlen die Tauben. Dies ist mit dem Tierschutzrecht nicht vereinbar. Brieftaubensport ist kein romantischer Sport, es ist ein Zeitvertreib, den die zumeist professionell gezüchteten Tiere mit dem Leben bezahlen.
Über das Internet habe ich erst kürzlich erfahren, dass eine prominente Köchin für vegane Spezialitäten eine absolute Tierliebhaberin ist. Sie versorgt eben solche Tauben, die sich bei einem Flug schwer verletzt hatten, dadurch z.B. nicht mehr fliegen können, bei sich aufnimmt und pflegt.
„Eine dieser Tauben wird in ihrem Leben nicht mehr fliegen können!“, war die Diagnose eines ärztlichen Begutachters. Doch siehe da: Nach jahrelanger Pflege ist es diesem Tier gelungen, sich im Laufe des Tages auf die oberste Stange zu setzen.

Und wie ist sie dorthin gekommen?
Sie ist  GEFLOGEN!   🙂


TW

http://www.peta.de/brieftaubensport