Berge versetzen


Bild von einem Berggipfel„BERGE VERSETZEN“ – Das Credo eines Grenzgängers

 

Der Extrembergsteiger, Reinhold Messner, ist 1944 in Brixen/Bressanone, nahe der Stadt Bozen, geboren. Gemeinsam mit dem Vater besteigt er bereits im zarten Alter von fünf Jahren seinen ersten Dreitausender. Nach dem Abitur absolviert er ein Technik-Studium. Anschließend arbeitet er kurze Zeit als Mittelschullehrer in Südtirol. Seit 1969 unternimmt er ausschließlich Reisen in Berge und Wüsten. Er ist der erste Mensch, der auf den Gipfeln aller 14 Achttausender steht. Ihm gelingt es auch, als zweiter Mensch die „seven summits“ – sieben Gipfel – zu erreichen (Besteigung des höchsten Berges des jeweiligen Kontinents). Anschließend durchquerte er die Antarktis und die Wüsten Gobi, Takla-Makan sowie die Eiswüste Grönlands. Im Vordergrund geht es Reinhold Messner nicht um diese oder andere Rekorde, sondern um das Ausgesetztsein in der weitgehend von Menschen unberührten Naturlandschaft, der Genuss der Einsamkeit verbunden mit einem Minimum an Ausrüstung und Material.

Er gründete in Südtirol fünf Museen, welche sich nicht nur mit den Bergen und ihren Besteigungen beschäftigen, sondern sich mit den jeweiligen Völkern, ihrer Kunst und Kultur sowie der Flora und Fauna auf allen Kontinenten inhaltlich auseinander setzen. Zudem ist Reinhold Messner als Autor tätig. Sein schriftstellerisches Schaffen umfasst rund 48 Berg- und Wanderbücher. Auch finden, unter seiner Leitung, regelmäßig Bergführungen oder Wanderungen statt. Er ist ein häufig eingeladener Gast bei Vorträgen oder Seminaren, genauso wie in Rundfunk- und Fernsehsendungen.

Auf Einladung der Volksbank Überlingen referierte der Extrembergsteiger, im Rahmen der diesjährigen Vertreterversammlung in Markdorf, über das Thema: „Berge versetzen“- Das Credo eines Grenzgängers“. Dies war nicht nur das Motto seines fundierten Vortrags, sondern ist gleichzeitig der Titel eines im blv-Verlag erschienen Buches. In seinem Referat stellte er das menschliche Bewusstsein und die menschlichen Fähigkeiten voran. „Ich warne vor mir selbst“, mit diesen Worten begann Reinhold Messner seinen Vortrag: „Jeder Mensch kann das, was ich erreicht habe, erreichen. Wenn er ausdauernd genug ist, nicht nur Willen zeigt, sondern diesen auch unter Beweis stellt und diesen umsetzen kann“. Das Ziel stets im Auge zu behalten und Scheitern als Chance zu sehen, nach neuen Wegen zu suchen ist die Grundvoraussetzung für den Erfolg. Ohne Sauerstoffflaschen den Mont Everest zu besteigen, ist nicht das Erlebnis an sich, sondern die Ankunft nach dem Abstieg in der Zivilisation. Reinhold Messner spricht in diesem Zusammenhang von einer Wiedergeburt, eine Erfahrung, die jeder Mensch mal erlebt haben sollte.

Die Idee oder Vision müsse auch lange Zeit erstmal im Menschen schlummern, dabei sollte auch immer wieder konsequent über die Möglichkeit nachgedacht werden, wie diese verwirklicht werden kann. Um die Besteigung des K2 durch- zuführen, verkaufte Reinhold Messner vieles aus seinem Besitz, darunter auch einen Porsche. Originalton Reinhold Messner, nüchtern und sachlich:

„Wer weiß, ob ich ihn noch mal brauche“.

Auch heute noch investiert er viel Geld in Projekte: Er leitet fünf Museen, das sechste steht kurz vor der Eröffnung. Zudem ist Reinhold Messner im Umweltschutz aktiv, hat einen Bergbauernhof, der zur Selbstversorgung dient und den angeschlossenen Gasthof mit Lebensmitteln versorgt. „Die Motivation wächst mit der Begeisterung“, so Reinhold Messner, „ob als Bergsteiger, Bergbauer oder Museumsgründer“. Ein Grundsatz, der alle Menschen motivieren kann, ein in einer Vision vorhandenes Ziel zu erreichen.

AP

Textquelle: Vortrag in Markdorf Aufzeichnung von AP

„Buch: Berge versetzen – Das Credo eines Grenzgänger, blv-Verlag

ISBN: 978-3-8354-0591-2 Preis: 24,95 €