Älter werden aber wie?


 Älter werden vor dem Hintergrund der Inklusion. Hiermit begrüßte der OB von Ravensburg, Dr. Daniel Rapp, die Veranstaltung. „Wir öffnen uns, gehen hinein in die Städte, Ravensburg ist eine Gesundheits-Stadt. Und dann noch die Historische Fußnote. Die Weissenau ist die Zentrale Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie.“ 

altDer Begrüßung schloss sich Friedrich Warburg an, Vorstands Vorsitzender der DGSP. Er bot uns einen Abriß der letzten 40 Jahre.. „Wo stehen wir heute? Wo gehen wir hin?“Sinnstiftung als zentrale Frage und neue Bedeutung im Focus. In puncto Versorgungsfragen soll nun das Augenmerk auf Bedürfnisse und Wünsche gerichtet werden. Sein Schlusssatz: „Wir wollen Zufriedenheit für Menschen, die im Alter noch unter uns leben.“
Prof. Paul-Otto Schmidt-Michel: „Alternde Sozialpsychiatrie und alternde Sozialpsychiater – südliche Betrachtungen.“ 1978 fand die Mannheimer Kreistagung in der Weissenau (1600 Besucher) statt. Gründung der Arkade e.V. Hier ein Auszug aus dem Jahresbericht der Weissenau von 1978 von Dr. M. Kretschmer.: „Die Tagung des „Mannheimer Kreises“ vom 04.-07. Mai des Jahres im PLKH Weissenau gab Anlass zur Presseberichterstattung. Die Mammut-Veranstaltung war organisatorisch gut vorbereitet und verlief ohne größere Störungen. Der noch immer betont unkonventionelle Verhaltensstil vieler Teilnehmer wirkte jedoch auf manchen Besucher schon leicht anachronistisch.“ 1985 Gründung der Psychiatrischen Familienpflege (Schmidt-Michel/Konrad).

1986 Gründung Pauline13 e.V., 1987 Spiegel-Bericht: „Pillen statt Zuwendung“ Psych-PV 1990. 1996 – 2011: Dezentralisierung Krankenhaus/Heim ZfP Südwürttemberg.
„Altwerden ist nichts für Feiglinge“ Joachim Fuchsberger . Was erwarte ich von Profis, sollte ich im Alter meine psychische Stabilität verlieren?“ Eva Trede-Kretzschmar, Heimleiterin Richard-Bürger-Heim Stuttgart . Der gute „Blacky“ hat sich den Satz von Mae West nur geliehen:„Altern ist nichts für Feiglinge.“ Das Richard-Bürger-Heim für Demenz-Erkrankte verfügt über ein junges Team. Das gemeinsame Motto lautet: „Gesellschaft bin auch ich!“. „Es gibt zahlreiche geschriebene Konzepte, die gut sind, sie werden nicht gelebt!“ Aktive Auseinandersetzung mit Grenzerfahrungen bringt Lebensfreude! Ein junger Mann mit Migrationshintergrund, der seinen Vater im Kosovo-Krieg sterben sah, mit seiner Mutter nach Deutschland floh, die hier an Krebs starb, macht im Richard-Bürger-Heim eine Ausbildung zum Altenpfleger und ist dankbar dafür, dass er endlich etwas gefunden hat, womit er Anerkennung findet und etwas geben kann. Denn er war zuvor wirklich auf die schiefe Bahn geraten, haltlos und ohne Ziele. Ihre Philospopie: Viele Konzepte sind nicht lebendig. Charisma hat ein alter Mensch schon allein aufgrund seines Erfahrungsschatzes. Der Mensch verdient wertschätzenden Umgang und soziale Integrität. Autonomie wahren, Entwürdigungen sind bahnbrechend! Man muss in der Pflege den Mut haben, mehr Zeit zu brauchen! Alle Zeit der Welt! Fundierte Argumentation macht es möglich, auch andere Wege zu beschreiten.
Elisabeth Muschik aus Wien stellt Mental Health Europe vor. Anlässlich des Europäischen Jahres für Aktives Altern: „Jetzt müssen wir alle merken und laufend daran denken, dass wir täglich älter werden und das auch noch ein ganzes Jahr lang.“ Sie ist stellvertretend eingeladen für Pro Mente Austria, deren Website zu empfehlen ist, ihr findet Hinweise auf unzählige Netzwerke europaweit.www.promenteaustria.at
TUWAS Aktion: Alle Tagungsbesucher waren eingeladen, zum Thema der Jahrestagung praxisrelevante Ideen zu entwickeln, die am Arbeitsplatz und in Projekten umgesetzt werden können. Diese Ideen wurden am Stand der TUWAS-Aktion gesammelt und bewertet. Sie wurden auf der Homepage der DGSP veröffentlicht und abschließend prämiert, ich bekam eine rote Rose für meine Idee, Ehrenamtliche Bürger in Altenheimen zu integrieren.
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