Wir möchten heute 2 Bufdis (Bufdi ist die Abkürzung für Menschen, die den Bundesfreiwilliegendienst absolvieren) vorstellen, die in verschiedenen Bereichen im Vianney-Hospital eingesetzt sind. Ditmar, der seit Oktober 2011 die Aufgabe wahrnimmt und Stefan, der erst seit 3. Dezember dabei ist. Ich habe heute zufällig einen Einsatz von Ditmar hautnah miterlebt. Während des Interviews hatte Ditmar Bereitschaft und wir mussten eine Patientin vom Arzt zurück ins Vianney-Hospital bringen. Ich konnte miterleben, wie sorgsam und rücksichtsvoll Ditmar mit dieser Frau umgegangen ist.
Wie seid ihr auf den Bundesfreiwilligendienst aufmerksam geworden?
Ditmar: „Ich habe einen Bericht darüber im Morgenmagazin gesehen.“
Stefan: „Ich habe darüber in der Zeitung gelesen.
Warum habt ihr euch dann letztendlich für den Bundesfreiwilligendienst entschieden?
Stefan: „Nach meiner Ausbildung als Heizungsbauer und der Fachhochschulreife sowie Praktika wusste ich, dass ich etwas für Menschen tun wollte, Ihnen etwas zurückgeben, sie unterstützen will. Ich war damals schon bei der Tafel aktiv. Ich habe 3 Bewerbungen geschrieben, aber daraus ist nichts geworden. Ditmar kannte ich schon von der Tafel und wusste auch, dass er schon als Bufdi arbeitet. Da habe ich ihn angesprochen. Wir haben dann ein Gespräch mit dem Vianney geführt und so bin ich jetzt dabei.“
Ditmar: „Ich war Hartz IV Empfänger und langweilte mich manchmal schon. Und um nicht nur rumzuhängen, war ich ja schon vorher ehrenamtlich für die Caritas und das Vianney-Hospital tätig. Ich habe dann Frau Janisz vom Ambulant Betreuten Wohnen angesprochen. Sie hat mit dem Leiter des Vianney-Hospitals geredet und so wurde ich ein Bufdi.“
Was sind eure Aufgaben?
Ditmar: „Ich mache hauptsächlich den Fahrdienst. Dazu gehören Fahrten von Bewohnern zu Ärzten, Krankenhäusern und therapeutischen Einrichtungen, nicht nur im Bereich Überlingen, manchmal hab ich auch solche Fahrten im größeren Umkreis.
Ich besorge die Medikamente, bringe oder hole Unterlagen von Krankenkassen. Manchmal mache ich auch Einkaufsfahrten mit Hausmüttern aus den Vianney-Häusern. Fahrten im Bereich des Ambulant Betreuten Wohnens gehören auch dazu.“
Stefan: „Ich verteile z. B. die Wäsche, Lebensmittel und Getränke, die im Haupthaus angeliefert werden auf die einzelnen Häuser. Auch das rechtzeitige Rausstellen der einzelnen Müllgefäße und gelben Säcke ist meine Aufgabe. Ich unterstütze den Hausmeister bei seiner Arbeit, kleine Sachen darf ich schon allein machen. Da kommt mir meine Ausbildung in einem Handwerkerberuf zugute.“
Wie ist die Bezahlung, bekommt ihr auch noch Sonderleistungen?
Ditmar: „Beim Bundesfreiwilligendienst heißt das ‚Taschengeld‘, es beträgt 348 €. Da ich mit meinem Roller zum Auto fahre, bekomme ich das Spritgeld und das Öl für den Roller ersetzt. Ich habe auch anfangs einen einmaligen Kleidergeldzuschuss bekommen.“
Stefan: „Ich brauchte bisher noch nichts, aber wenn Fahrkosten anfallen würden, würden diese auch vom Vianney-Hospital bezahlt, Arbeitshandschuhe werden gestellt.“
Gibt es eine Art Betreuung bzw. einen Ansprechpartner, falls es mal Probleme gibt?
Ditmar: „Wir haben einmal im Monat so eine Art Seminar in Freiburg, da können auch Probleme angesprochen werden, außerdem gibt es eine Ansprechpartnerin für unseren Bereich in Singen. Das Essen dort in Freiburg schmeckt super.“
Wie kommt ihr dahin?
Ditmar: „Dafür bekommen wir das Vianney-Auto.“
ZUM SCHLUSS:
Habt ihr noch was, was die Leser interessieren könnte?
Ditmar: „Ich wollte noch sagen, dass ich schon ein bisschen traurig bin, dass meine Zeit als Bufdi Ende März zu Ende geht, ich habe die Arbeit sehr gemocht. Es war eine verantwortungsvolle Arbeit, die mir Spaß gemacht hat. Ich werde auf jeden Fall weiter ehrenamtlich im sozialen Bereich tätig sein. Vielleicht bekomme ich ja auch noch ein halbes Jahr Verlängerung.“
Ich danke euch, dass ihr für das Interview zur Verfügung standet.
Wer sich für den Bundesfreiwilligendienst interessiert, kann im Internet unter
www.Bundesfreiwilligendienst/Platzbörse suchen. Da kann man eingeben, in welchem
Bereich und an welchem Ort man einen Platz sucht.
Praktisch kann man bei allen sozialen Einrichtungen nachfragen.
Vera T.