Neil Alden Armstrong
Er starb als amerikanischer Held
Neil Alden Armstrong wurde geboren am 5. August 1930 auf einer Farm bei Wapakoneta in Ohio, USA. Sein Vater Stephen war staatlicher Rechnungsprüfer, seine Mutter Viola Engel, war Hausfrau. Seit seiner Jugend, als er Pfadfinder bei den Boy Scouts of America war, faszinierte ihn die Fliegerei. Er baute Modellflugzeuge
und erwarb im Alter von 17 Jahren eine Pilotenlizenz. Nach der High School nahm er 1947 mit Hilfe eines Stipendiums der US-Marine an der Purdue University ein Studium auf, um Flugzeugingenieur zu werden. Er hatte drei Semester absolviert, als ihn die Navy im Januar 1949 zum Militärdienst einzog und nach Florida entsandte. In Pensacola wurde er zum Kampfpiloten ausgebildet.
Armstrong nahm ab 1950 am Koreakrieg teil. Er gehörte dem Fighter Squadron 51 (VF-51) an. Mit 20 Jahren war er das jüngste Mitglied der Einheit, die auf dem Flugzeugträger USS Essex stationiert war. Von dort flog er mit seiner einsitzigen F9F „Panther“ insgesamt 78 Einsätze. Am 3. September 1951 wurde sein Flugzeug im Tiefflug durch ein quer über ein tiefes Tal gespanntes Seil beschädigt. Ein Teil der Tragfläche wurde dabei abgeschnitten, so dass eine normale Landung nicht mehr möglich war. Armstrong rettete sein Leben, in dem er zum Flugplatz von Pohang flog, der unter US-amerikanischer Kontrolle stand, und sich mit dem Schleudersitz heraus katapultierte.
Im Frühjahr des Jahres 1952 kehrte Armstrong von seinem Kriegseinsatz in die USA zurück und verließ die Navy im August desselben Jahres. Er setzte sein Studium an der Purdue University fort und erhielt im Januar 1955 den Bachelor in Luftfahrttechnik. Armstrong hatte sich für die High-Speed Flight Station (HSFS) auf der Edwards Air Force Base beworben. Zunächst war keine Stelle in Kalifornien frei, deshalb arbeitete er anfangs am Lewis Flight Propulsion Laboratory in Ohio. Als im Sommer 1955 eine Stelle als Testpilot frei wurde, packte er sofort die Koffer und fuhr zur HSFS nach Los Angeles.
An der HSFS erprobte Armstrong die Raketenflugzeuge Bell X-1 und North American X-15. Zehn Jahre nachdem Chuck Yeager mit der X-1 erstmals die Schallmauer durchbrochen hatte, flog Armstrong mit der „Glamorous Glennis“. Im November 1960 hatte er seinen Jungfernflug auf der X-15. Die höchste Geschwindigkeit, die er auf dieser Maschine erreichte, war Mach 5,74 (6419 km/h) im Juli 1962. Armstrong gehörte zu den neun Testpiloten, die im Juni 1958 von der US-Luftwaffe für das Projekt „Man In Space Soonest“ (MISS) ausgewählt wurden, die erste US-amerikanische Astronautengruppe. Als die NASA gegründet wurde, wurde das MISS-Projekt abgesagt.
NASA-Tätigkeit
Für die erste Astronautengruppe (Mercury Seven), die von der NASA ausgewählt wurde, kam Armstrong nicht in Frage, da er zu diesem Zeitpunkt bereits wieder Zivilist war und nur Militärangehörige für diese Gruppe ausgewählt werden durften. Bei der zweiten Astronautengruppe kam er jedoch zum Zug und wurde am 17. September 1962 mit acht anderen zukünftigen Raumfahrern der Öffentlichkeit vorgestellt. In der ersten Zeit als Astronaut übernahm er für das Gemini-Programm als Spezialgebiet die Simulatoren.
Einsatz im Gemini-Programm
Im Gemini-Programm war Neil Armstrong knapp 2 Jahre (1965-66). Er diente als Verbindungssprecher (Capcom) und wurde als Kommandant des Fluges Gemini 8 nominiert.
Mannschaftseinteilung im Apollo-Programm
Weil Armstrong damit noch relativ lang im Gemini-Programm eingebunden war, gehörte er nicht zu den sechs Kommandanten, die für die ersten Apollo-Flüge nominiert wurden. Erst nach der Katastrophe von Apollo 1 und dem Tod von Gus Grissom im Januar 1967 rückte er nach und wurde im November 1967 zum Ersatzkommandanten des dritten bemannten Apollo-Flugs nominiert. Damit hatte er große Chancen, dem sechsten Flug als Kommandant vorzustehen. Weil damals noch nicht klar war, wie viele Apollo-Testflüge notwendig sein würden, stand damit auch noch nicht fest, ob das ein Flug mit einer Mondlandung sein würde. Die erste Mondlandung war frühestens für die fünfte bemannte Mission vorgesehen.
Verzögerungen bei der Entwicklung der Mondlandefähre führten im Sommer 1968 zu einer Umplanung der Apollo-Flüge. Armstrong wurde somit Ersatzkommandant für den ersten bemannten Flug zum Mond. Wie üblich wurde die Ersatzmannschaft als Hauptmannschaft für den drittnächsten Flug, Apollo 11 eingeteilt.
Die Nominierung Armstrongs als erstem Menschen, der seinen Fuß auf die Mondoberfläche setzen sollte, war also keineswegs von langer Hand vorbereitet. Wie er selbst schon 1966 in einem Interview sagte: Wer dieser Mensch ist, das entscheidet eine Art glücklicher Umstand. Die Umplanung von Apollo 8, der Erfolg von Apollo 9 und Apollo 10 und auch der Tod Grissoms hatten dabei eine Rolle gespielt.
Die Mondlandung
Während des Trainings für die Mondlandung entging Armstrong am 6. Mai 1968 bei dem Absturz eines Mondlandungstrainingsgeräts (Lunar Landing Training Vehicle) nur knapp dem Tode. Bei der Mondlandung mit seinem Kollegen Buzz Aldrin am 20. Juli 1969 übernahm er die manuelle Steuerung der Mondlandefähre Eagle und lenkte sie von felsigem Gelände fort zu einer sicheren Landung um 21:17 Uhr (UTC). Seine ersten Worte vom Mond an die Bodenstation waren „Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed.“ Sechs Stunden später kletterte er in den frühen Morgenstunden des 21. Juli aus der Mondlandefähre. Neil Armstrong betrat am 21. Juli 1969 um 02:56:20 Uhr (UTC) als erster Mensch die Mondoberfläche. Dabei entstand einer der berühmtesten Versprecher der Geschichte: Armstrong hatte sich vorgenommen, die Worte That’s one small step for a man, one giant step for mankind (dt. „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Schritt für die Menschheit“) zu sprechen, versäumte jedoch aufgrund der Strapazen und der Aufregung die Aussprache eines einzigen Vokals (a) und gab dem Satz damit eine ungewollte Bedeutung:
“That’s one small step for man… one… giant leap for mankind. „Das ist ein kleiner Schritt für den Menschen… ein… riesiger Sprung für die Menschheit.“
Armstrong räumte erst während eines Interviews für das Buch Chariots for Apollo (1986) — nach vielen Jahren unterschiedlichster Berichte, Beweise und angeblicher Gegenbeweise — seinen Versprecher das erste Mal ein. Die gewaltige wissenschaftliche und kulturelle Bedeutung der ersten Mondlandung stellte seinen Versprecher jedoch in den Schatten, und obwohl er die vorgesehenen Zeilen nicht akkurat wiedergab, gehören sie zu den weltweit berühmtesten Worten, die je ein Mensch gesprochen hat.
Angeblich sprach Armstrong, bevor er in die Mondlandefähre zurückkehrte, noch den Satz Good Luck, Mr. Gorsky. Armstrong selbst dementierte diese moderne Sage bereits 1995. Für seine Leistung erhielt Armstrong 1969 die Presidential Medal of Freedom.
Das Leben nach Apollo
1970 wurde Armstrong zum stellvertretenden Leiter des Washingtoner Aeronautikbüros der NASA befördert. Im gleichen Jahr erhielt er auch den Master in Luft- und Raumfahrttechnik an der University of Southern California und einen Ehrendoktor in Ingenieurswissenschaften von der Purdue Universität. 1971 verließ er die Behörde. Nach seinem Ausscheiden aus der NASA lehrte er von 1971 bis 1979 als Professor für Luft- und Raumfahrttechnik an der University of Cincinnati. Danach wechselte er in die Wirtschaft, wo er Aufsichtsratsmandate und Managementposten innehatte. Er wurde durch die Gründung eigener Firmen zum Millionär. Von 1985 bis 1986 war Armstrong in der nationalen Kommission für Raumfahrt und wurde 1986 als zweiter Vorsitzender in die Kommission zur Untersuchung der Challenger-Katastrophe berufen. 1989 trat er dem Direktorium von Thiokol bei, dem Hersteller der Feststoffbooster des Space Shuttle.
Armstrong galt als starker Befürworter einer bemannten Marsmission. 2004 rief er die US-Amerikaner zu Rückhalt und Unterstützung des US-Präsidenten George W. Bush für künftige Mond- und Marsmissionen der NASA auf.
Am 25. August 2012 starb Neil Alden Armstrong an den Folgen einer Bypass-Operation in Cincinnati, Ohio. Neil Armstrong wurde verbrannt, seine Asche wurde im Beisein seiner 2. Ehefrau Carol, am 15. September 2012 vom Deck des Kreuzers USS Philippine Sea im Atlantik dem Meer übergeben. Der Tod des «Apollo 11»-Astronauten rief weltweit Reaktionen hervor. „Neil war einer der größten amerikanischen Helden – nicht nur zu seiner Zeit, sondern für alle Zeiten“, schrieb US-Präsident Barack Obama und sagte weiter „Als er und seine Crew 1969 mit der Apollo 11 gestartet sind, nahmen sie die Sehnsucht einer ganzen Nation mit.“
Quelle: www.wikipedia.de
und www. welt.de
Bilder: www.zermany.com
und www.pixelio.de