LAUT GEDACHT
Der Traum vom Happy End
Jetzt bin ich seit über 6 Monaten in meiner Ausbildung zur Bürokauffrau und ich bin zufrieden. Dreimal die Woche um 9 Uhr fahre ich mit dem Fahrrad 3 km und arbeite dann für 6 Stunden. Außerdem besuche ich zweimal die Woche die Berufsschule in Überlingen. Meine Noten sind gut und ich mag meine Mitschüler. Vor 4 Jahren habe ich einmal vergeblich versucht, meine Fachhochschulreife zu machen. Dort bin ich unter anderem wahrscheinlich an dem Altersunterschied gescheitert.
Jetzt bin ich noch älter und es klappt super. Mit meinen 28 Jahren ist es das erste Mal, dass ich im Berufsleben stehe. Besonders gut gefallen mir die Erfolgserlebnisse. Es sind manchmal ganz kleine Dinge, aber irgendwie hatte ich das bei meiner Arbeit im GpZ viel zu selten, bzw. ich erinnere mich an meine Niedergedrückt-Stimmung und meine humorlosen Gespräche. Mein Trainer (Sport) hat zu mir eher beiläufig gesagt, ich soll mich beim Spielen auf mich konzentrieren und ich glaube, das trifft es ganz gut. Ich habe mir im GpZ immer viele Gedanken über die Mitarbeiter und ihre Sorgen gemacht, anstatt mich auf mich selbst zu konzentrieren und dafür zu sorgen, dass es mir gut geht. Auch habe ich gelernt, über problematische Dinge so wenig Emotionen wie möglich zu entwickeln, sondern über
diese auf eine sachliche Art und Weise zu sprechen. Um über die Emotionen die Kontrolle zu behalten hilft es mir, davon zu träumen, wie ich sie gerecht und sachlich kläre. Überhaupt mache ich mir im Moment gerne Happyends in meinem Leben, denn die Sorgen über das Morgen ziehen mich runter und die Sorgen von gestern sind vorbei. Kommt also eine Grübelattacke, suche ich eine positive Lösung und dann ist meine Erleichterung groß und ich bin wieder entspannt.
Bernadette L.