Gewichtiges Problem


Gewichtiges Problem

Wenn Übergewicht krankhaft wird…

Wiesbaden – das Statistische Bundesamt veröffentlichte am 02.06.2010 eine Meldung, die ein schwerwiegendes Problem aufzeigt. Der Tenor, jeder 2te in Deutschland ist übergewichtig.
Dabei wird Übergewicht in 5 Kategorien unterteilt, angefangen von „Normalgewicht“ bis zu Adipositas Grad 3 sprich „morbide Adipositas“. Die Einteilung in die Kategorie erfolgt durch die Bestimmung des Body-Mass-Index, sprich BMI. Der BMI ist eine Maßzahl zur Bewertung des Gewichts.

 

Durch was entsteht Adipositas?
Ein Faktor ist mangelnde körperliche Bewegung. Der daraus resultierende geringe Energieverbrauch begünstigt entscheidend die Entstehung von Adipositas und Übergewicht. Weiter gibt es Psychische Faktoren wie seelische Unausgeglichenheit, Ärger, Ängste, Stress oder Langeweile. Sie sind häufig der Auslöser für gestörtes Essverhalten, zum Beispiel für sogenannte „Heißhungerattacken“ oder „Frustfraß“. Weiter spielen genetische Ursachen eine Rolle. Da Adipositas und Übergewicht in bestimmten Familien häufiger vorkommen als in anderen, scheinen genetische Ursachen ein wichtiger Punkt bei der Entstehung zu sein. So vermutet man, dass der individuelle Grundumsatz im Stoffwechsel eines Menschen genetisch festgelegt ist. Dabei handelt es sich um die Anzahl an Kalorien, die der Körper im Ruhezustand verbraucht. Manche Menschen verbrauchen in Ruhe viele Kalorien, sodass sie entsprechend viel essen können, ohne zuzunehmen. Andere dagegen haben nur einen geringen Grundumsatz und nehmen schnell an Körpergewicht zu. Hinsichtlich der Häufung von Adipositas und Übergewicht in bestimmten Familien diskutiert man neben genetischen Ursachen jedoch vor allem auch die Weitergabe von Ernährungsgewohnheiten. Medikamente können den Appetit steigern und führen so zu einer vermehrten Nahrungsaufnahme bzw. dann zum Übergewicht. Bestimmte hormonelle Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder das sogenannte Cushing-Syndrom, welches durch bestimmte Stoffe im Blut körperliche Veränderungen auslösen können, darunter „Mondgesicht“ und „Stiernacken“, können ebenfalls zu Übergewicht führen.

Welche Folgeerscheinungen verursacht Adipositas?
Adipositas (Fettsucht) und Übergewicht erhöhen das Risiko dafür, dass sich verschiedenste Erkrankungen ausbilden und sich dadurch die Lebenserwartung deutlich verkürzt. Erkrankungen können sein: Diabetes mellitus, Stoffwechselstörungen, auch das Herz und das Kreislaufsystem werden angegriffen. Geschädigte Blutgefäße, Bluthochdruck und ein erhöhtes Risiko auf einen Schlaganfall und Herzerkrankungen wie Angina pectoris oder Herzmuskelschwäche können die Folge sein.
Was kann ich dagegen tun?

Ein Weg wäre eine Ernährungstherapie. Das bedeutet nicht zwangsläufig strenge Diät, in der zum Beispiel auf Süßigkeiten oder Alkohol verzichtet werden muss. Vielmehr kommt es auf die Ausgewogenheit und Menge der Ernährung an.
Um Gewicht unmittelbar zu reduzieren, wird ein tägliches Energiedefizit von 500 bis 800 kcal empfohlen. Um dieses Defizit zu erreichen, sollte auf eine ausgewogene Mischkost, die fettarm, ballaststoff- und stärkereich sein sollte, geachtet werden. Günstig sind hierbei vor allem Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Wichtig ist, dass auch die Energiemenge der aufgenommenen Getränke in diesen Wert eingeht, wobei die tägliche Trinkmenge 1,5 bis 2 Liter nicht unterschreiten sollte. Wird eine solche fettarme Kost durchgeführt und die körperliche Aktivität gleichzeitig gesteigert, kann das Gewicht über einen Zeitraum von 12 bis 24 Wochen um etwa 0,3 bis 1 Kilogramm pro Woche reduziert werden.

Auf jeden Fall ist es ratsam sich „durchchecken“ zu lassen, um Krankheiten auszuschließen, die einer Gewichtsreduktion im Weg stehen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann man mit Medikamenten einwirken und so ohne einen chirurgischen Eingriff und mit den erwähnten Ernährungsumstellungen sein Gewicht reduzieren.

Erfahrungsbericht
Vor einigen wenigen Jahren war ich noch nicht so dick. Es fing wahrscheinlich mit Frustessen an. Mein Gewicht hat sich von ca. 80 kg auf 145 kg hochgeschraubt. Seit einiger Zeit, eigentlich schon seit ein paar Jahren habe ich temporäre Müdigkeit, trockene Haut und mir ist schnell warm, auch dann, wenn es andere angenehm finden. Dinge, die sicher mit dem  Gewicht zusammenhängen…
Jedenfalls fühle ich mich so nicht wohl, schäme mich manchmal unter Leute zu gehen. Mein Körpergefühl ist dahin gegangen, dass ich von mir manchmal selbst behaupte, ich wäre der dickste Deutsche, obwohl mein Verstand mir sagt, dass dies nicht so ist. Im Gespräch mache ich manchmal Witze über das Gewicht und eigentlich verstecke ich mich dahinter, um meine wirklichen Empfindungen darüber zu verschleiern.
Ich weiß aber mit Sicherheit eines, wenn ich nichts dagegen mache, wird sich nichts ändern.
Deshalb hatte ich einen Termin im Adipositas-Zentrum Bodensee in Konstanz, um meine Möglichkeiten herauszufinden.