Ein Interview mit dem Humor


Wir freuen uns, dass wir dich bei uns begrüßen dürfen.

Jaja, das will ich gerne glauben. Ein Lachen lässt man sich nicht gerne rauben. Obwohl, da soll es manche geben, die gehen ohne mich durch´s Leben. Sie hadern oft – mit sich und allem – können nicht einmal sich selbst gefallen. Sie lachen nicht, sind d´rum nicht frei, solch einem komm´ selbst ich nicht bei.

Wir alle kennen dich, doch nur wenige wissen genaueres über dich. Da wäre z. B. dein Geschlecht. Soll ich dich jetzt mit Frau oder Herr anreden?

Gute Frage, nächste Frage. – Oder ich will es mal so erklären: Ich bin das, was die Menschen aus mir machen! Hier in Deutschland haben sie mir wohl einen männlichen Artikel gegeben. Ich weiß nicht warum. Vielleicht lacht man hier mehr über die Männer, oder die Männer sind hier humorvoller.

Als was siehst du dich denn selbst?

Das ist mir völlig einerlei, ich bin nicht einer, auch nicht zwei. Ich bin ganz viele, und tatsächlich, kann ich sein weiblich, männlich, ja sogar sächlich. Egal was du auch aus mir machst, die Hauptsache ist – du lachst!

Wann bist du denn geboren?

Ich glaube, ich war schon immer da. Ich bin mir nicht sicher, ob „geboren“ überhaupt das richtige Wort für meine Entstehung ist. Es hat mich auch ganz sicher kein Esel im Galopp verloren. Ich bin wohl eher aus der Begabung und Bereitschaft einiger Menschen entstanden, auch Missgeschicken und Schwierigkeiten etwas Positives abzuringen.
Man könnte sagen, dass ich in jedem einzelnen Menschen immer wieder neu entstehe, wenn er sich selbst und das, was ihm im Leben so widerfährt, nicht so wichtig nimmt.

Dann macht die Frage, woher du kommst, wohl auch keinen Sinn?

Jawohl, das siehst du völlig richtig! Doch woher ich komm´ ist auch nicht wichtig. Ich bin mal hier und bin mal dort, überall, nicht nur an einem Ort. So ist und war´s, zu jeder Zeit. Wo wer mich braucht, bin ich nicht weit.

 

»Wer zuletzt lacht - lacht am besten ...«

»Wer zuletzt lacht, lacht am besten …«

 


Du hast gesagt, du wärest nicht einer sondern viele. Wie darf ich das verstehen?

Da muss ich ein wenig ausholen. Ich glaube der Grund, warum ich entstand, war ein Mittel zu finden, um die Angst zu überwinden. Die unausweichlichen, meist unangenehmen und oft schrecklichen Dinge, die auf einen zukommen, zu akzeptieren und daraus das Beste zu machen. Mit einem Lächeln auf den Lippen fällt es sicher leichter unterzugehen, als ohne Deswegen denke ich, dass der Galgenhumor meine ursprünglichste Form ist. Auch für die Menschen, die dich lieben und dir dabei zusehen müssen, ist dieses Lächeln eine Hilfe, besser damit klar zu kommen. Und nicht zuletzt ist es für diejenigen, die dir schaden wollen, eine herbe Niederlage. Im Laufe der Zeit bekam ich dann, von euch Menschen viele weitere Facetten angeheftet. So sind zum Beispiel Ironie und Witz ein fester Bestandteil von mir geworden.

Gibt es auch noch andere Facetten des Humors?

Die gibt es. Du kannst mich überall finden. In der Literatur, beim Theater, im Kabarett, in der Musik oder in der Kunst. In jedem Bereich des Lebens findest du mich. Aber ich bin nicht mit allem einverstanden. Mit Spott, Zynismus oder Sarkasmus habe ich so meine Probleme. Schadenfreude oder sich auf Kosten anderer lustig zu machen, sind Federn, mit denen ich mich nicht schmücken möchte. Ich bin aber auch nicht prüde. Wer über sich selber lachen kann, darf sich sicher auch einmal einen Scherz über andere erlauben. Es sollten aber alle darüber lachen können, im Idealfall auch die Betroffenen selbst.

Was wäre dein Wunsch, wenn du dir etwas wünschen dürftest?

Lachen – ja, ganz einfach – Lachen! Und damit Mut zum Leben machen. Sei frei zum Scherzen, für Ausgelassenheit und Witz, Vergnügen, auch Jubel Trubel, sind dabei Hits; sich vor der Freude zu verbeugen und damit Frohsinn zu erzeugen. »Im Lachen, da wohnt die Lebenslust, die Urkraft, in der echtes Leben fußt.« *
Dabei ist Lachen eine gute Wahl, lachen kannst Du am Tag wohl hundertmal! Gleichzeitig mit vielen, nicht nur alleine. Auch im Alter tut es das Seine. Humor macht jedes Leben lebenswert, bis an dein Ende, ganz unbeschwert!

Das Leben meistert man entweder lächelnd –
oder überhaupt nicht. (Chinesisches Sprichwort)

 

»Ein Lächeln früh am Morgen,
vertreibt Kummer und Sorgen«
(Verfasser unbekannt)

»Ein Lächeln ist ansteckender
als eine Grippe«
(Verfasser unbekannt)

»Humor ist wenn man
trotzdem lacht!«

»Wer lachen kann, dort wo er hätte heulen können,
bekommt wieder Lust zum Leben.«
(Werner Fink)

»Lachen ist eine Macht,
vor der die Größten der Welt
sich beugen müssen.«
(Verfasser unbekannt)

»Ein Lachen ist wie ein Licht im Dunkel«
(Verfasser unbekannt)

»Schön ist es, miteinander
zu schweigen, schöner ist es
miteinander zu lachen! »
(Verfasser unbekannt)

»Lache und die Herzen fliegen Dir zu.«
(Verfasser unbekannt)

»Der verlorenste aller Tage, ist der Tag,
an dem man nicht gelacht hat.«  (S. Chamfort)

 

orange_punktD.B.

*) Frei nach einem Zitat von Robert Gernhardt ( † 2006), ein zeitgenössischer Lyriker und Humorist.

© Fotos: Robert Kneschke – Fotolia.com