Ich werde hier berichten, über eine Krankheit die so selten wie fatal ist. Die Bipolare Störung, äußert sich durch wechselnde Episoden zwischen Manie und Depression. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Arten:
Als Bipolar I wird eine 7 bis 14 Tage oder selten auch länger andauernde manische Episode (Hochphase) bezeichnet, gefolgt von mindestens einer depressiven Episode.
Die Bipolar-I-Störung kommt bei etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung vor. Frauen und Männer sind gleich häufig betroffen.
Bipolar II-Störungen können mit rezidivierenden depressiven Störungen (Depressionen, die nach einem Zwischenzustand des Normalen immer wieder auftreten) verwechselt werden, wenn die hypomanen Phasen nicht erkannt werden.
Gehen wir nun einmal auf die beiden wechselnden Episoden einer Bipolaren Störung ein.
Die Depression
Die eher geläufigere Phase
Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, die sich in zahlreichen Beschwerden äußern kann. Eine anhaltende gedrückte Stimmung, eine Hemmung von Antrieb und Denken,
Interessenverlust sowie vielfältige körperliche Symptome, die von Schlaflosigkeit über Appetitstörungen bis hin zu Schmerzzuständen reichen, sind mögliche Anzeichen einer Depression. Die Mehrheit der Betroffenen hegt früher oder später Selbstmordgedanken. 10 bis 15 % aller Patienten mit wiederkehrenden depressiven Phasen sterben durch Suizid.
Die Manie
Die kaum bekannte jedoch nicht weniger gefährliche Phase
Während einer Manie konzentriert der Betroffene oft seine volle Kapazität auf angenehme Teilaspekte seines Lebens. Andere
Aspekte werden vernachlässigt oder völlig ignoriert. So kann es vorkommen, dass die Erkrankten ihre gesamte Energie auf ihr berufliches oder freiwilliges Engagement, für einen neuen Partner oder auf Sexualität fokussieren, gleichzeitig aber wichtige Dinge wie z. B. Haushalt, Beruf oder Familie völlig vernachlässigt. Die vermehrte Leistungsbereitschaft kann zunächst auch zu Erfolgen führen. So können die Erkrankten während einer Manie, mehr noch aber bei einer Hypomanie, bei vorhandener Begabung sehr respektable Leistungen vollbringen. Auch die übersteigerte Geselligkeit und Schlagfertigkeit kann gut ankommen. Der Schlaf reduziert sich jedoch extrem und der Körper wird entsprechend überanstrengt.
Bei stärkeren Ausprägungen kann es zu Realitätsverlust und Wahn kommen. Dies ist in vormanischen Mischzuständen häufig der Fall. Die Selbstüberschätzung und die Grandiositätsgefühle während der Manie können in einen Größenwahn umschlagen. Dabei kann ein religiöser Wahn, auch religiöser Größenwahn auftreten. Auch wegen des durch die Manie hervorgerufenen teils extremen Schlafmangels können Halluzinationen hervorgerufen werden.
Vielen Kranken fällt es schwer, einen „Normalzustand“ oder „Normalität“ als erstrebenswert anzusehen. Es kommt deshalb nicht selten zu einer Bevorzugung des hypomanischen
Zustands, was häufig zu Kooperations-Problemen bei der Phasenprophylaxe führt.