Begegnungen – von Mensch zu Mensch


gruner_punktMenschen begegnen sich – und schon werden Fragen aufgeworfen:
Wie soll ich mich verhalten? Kommt das Thema „psychische
Erkrankung“ noch dazu, wird es noch komplizierter:
Oder darf man unterscheiden zwischen „psychisch krank“ oder
„gesund“? Man fühlt sich ja gleich abgestempelt, oder? Wird
schief angeschaut und in eine Schublade gesteckt! Warum? Weil
die Menschen nichts damit anfangen können, weil sie nicht
wissen, was „psychisch krank“ ist! „Lieber Abstand halten, der
oder die ist bestimmt komisch, oder sogar gefährlich!“ „Blödsinn!“
denkt man da als Betroffener. Aber in der Gesellschaft
wird noch nicht offen damit umgegangen. Das ist das Problem!
Man verschweigt und verdrängt das Thema, in der Hoffnung,
niemals persönlich damit zu tun zu haben. Doch ein Thema,
das so viele Menschen betrifft, kann nicht einfach verschwiegen
werden. Etwa vier Millionen Menschen jährlich suchen in
Deutschland psychiatrische Hilfe. In stationäre Behandlung
begeben sich 400 000 von ihnen. Es wird vermutet, dass jeder
dritte Mensch an einer psychischen Krankheit leidet oder schon
einmal gelitten hat.

Über drei der am weitest verbreiteten Krankheitsbildern
hier ein paar nähere Informationen:
Ich wünsche mir, dass die „Begegnungen“ zwischen Menschen normal werden und man sich akzeptiert wie man ist! Egal, ob jetzt
psychisch „krank“ oder „gesund“! „Was ist schon gesund?“ sollte man sich fragen. Jeder ist irgendwie „betroffen“ und hat auf
seine Weise zu kämpfen. Offen bleiben und aufeinander zugehen kann ein Anfang sein!
Meine Erfahrung ist: Es ist auch möglich MIT einer schweren psychischen Erkrankung ein relativ gutes
Leben mit Qualität zu haben. Man kann es schaffen, autonom und selbstständig zu werden,
auch mit oder gerade durch Medikamente. Das Selbstbewusstsein kann mit den
Veränderungen und den Erfahrungen wachsen. Man muss nicht „everybody´s darling“
sein. Man kommt an den Punkt, an dem man seine Meinung äußert, egal was
das Echo ist. Und vor allen Dingen können wir als Betroffene stolz sein, das
alles überlebt zu haben! Dass wir noch da sind, das ist die Hauptsache!

Über drei am weitest verbreiteten Krankheitsbilder  hier ein paar nähere Informationen:

Zeichnung von R.T.

Depression

>>Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen.« * Die Bezeichnung ‚Volkskrankheit‘ macht deutlich, dass diese Krankheit jeden treffen kann und dass sehr viele Menschen davon betroffen sind – aktuell circa fünf bis sechs
Millionen in Deutschland. Depressionen sollten angesichts dieser hohen Zahlen nicht verharmlost werden, denn sie können gravierende Auswirkungen haben. Die Erkrankung kann als einmalige Phase auftreten (bei 25 bis 40 Prozent der Betroffenen) oder in mehreren Krankheitsphasen im Laufe des Lebens. 10 bis 15 Prozent der Betroffenen leiden an einem chronischen Verlauf der Krankheit, der sie in ihrem alltäglichen Leben sehr beeinträchtigen kann. Die Betroffenen ziehen sich oft zurück, können keine Freude mehr empfinden und fühlen sich häufig antriebs- und kraftlos. Oft führt die Erkrankung dann auch zu Arbeitsunfähigkeit. Es wird geschätzt, dass 40 bis 70 Prozent der Suizide von Menschen mit einer depressiven Erkrankung verübt werden. »Sobald die Antriebshemmung nachlässt, die depressive Grundstimmung aber noch vorhanden ist, ist der Weg von Selbstmordgedanken zum wirklichen
Versuch nicht mehr weit.« *

Borderline

Etwa drei Prozent der Bevölkerung erkrankt an einer Borderline-Störung, die man auch eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung nennt. Die Gefühle und Stimmungen bei den Betroffenen sind instabil und impulsiv. Sie erleben oft sehr starke innere Anspannungen, die kaum auszuhalten sind. Dies führt dann teilweise zu selbstverletzendem Verhalten oder auch zu Drogenkonsum. Für sie ist es schwierig, zwischenmenschliche Beziehungen zu führen oder sich auch erst einmal auf eine einlassen zu können. Viele Betroffene hatten in der Kindheit oder Jugend traumatische Erlebnisse oder waren Gewalt und Missbrauch ausgesetzt. Wie belastend die Krankheit im Alltag sein kann, zeigt sich daran, dass mehr als 60 Prozent der Betroffenen mindestens einen Suizidversuch verüben. Umso wichtiger ist es, dass die Erkrankung erkannt wird und die Betroffenen Hilfe in Anspruch nehmen.

Schizophrenie

Ein Prozent der Menschheit erkrankt an einer Schizophrenie. Sie ist eine der schwersten psychischen Erkrankungen. In Deutschland sind das 800 000 Menschen, auf eine Stadt wie
Überlingen hochgerechnet, entspricht dies einer Zahl von 220 Betroffenen. Die Krankheit äußert sich z.B. durch Verfolgungswahn, das Hören von Stimmen oder auch das Gefühl, die eigenen Gedanken würden einem nicht mehr gehören. Circa 25 % der Betroffenen sind chronisch erkrankt und tun sich oft schwer, den Alltag zu schaffen. Man wacht am Morgen auf und denkt, man schafft den Tag nicht, weil er einem wie ein riesiger Berg vorkommt, den man niemals zu besteigen schafft. Auch hat man meistens eine sehr große Menge an Neuroleptika, die man nehmen muss, damit der Botenstoff Dopamin nicht überhandnimmt und dadurch die Symptome der Krankheit wieder auftreten. Betroffene erleben oft auch depressive Phasen und haben mit Selbstmordgedanken zu kämpfen, circa 15 Prozent der Betroffenen sterben an Suizid.
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* aus: www.gesundheit.de
Zahlen, Fakten, Informationen aus den folgendenQuellen:
www.die-depression.de, www.gesundheit.de, www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org