Zeruya Shalev


altFür den Rest den Lebens

Ein Roman voller Emotionen. Die zentrale Aussage dieses Buches lautet: „Weil ich nicht gelebt habe, kann ich auch nicht sterben.“ Eine philosophische Ansicht, die den Leserinnen und Lesern verdeutlicht, wie nah der neue Roman der israelischen Schriftstellerin am Leben spielt.

Die Handlung findet, wie in allen bisherigen Romanen der Autorin, innerhalb der Familie statt. Sie ist die kleinste gesellschaftspolitische Einheit. Dies vermittelt facettenreich auf eindrucksvolle Weise Zeruya Shalev, indem sie ihre Protagonistin Chemda Horovitz, bei schwindendem Bewusstsein, ihr Leben Revue passieren lässt.

Bei diesem Rückblick denkt sie an ihre Kindheit im Kibbuz, an ihre Ehe und an ihre beiden Kinder. Ihr geliebter Sohn Avner ist als erfolgreicher Anwalt tätig. Er ist allerdings einer geheimnisvollen Frau verfallen, die seine Liebe nicht erwiedert. Diese tiefe Verbitterung hält ihn innerlich gefangen. Jeder Versuch sich aus diesem Kreislauf zu lösen ist zum Scheitern verurteilt. Chemda´s Tochter hingegen schenkt alle mütterliche Zuneigung altund Liebe ihrer eigenen Tochter. Als diese sich jedoch aus dem familiären Umfeld herauslöst, um ihr eigenes Leben zu beginnen entsteht in ihr das mächtige Verlangen ein Kind zu adoptieren und einen Neuanfang zu wagen. Doch zunehmend wächst der Widerstand, gegen diese Pläne, innerhalb ihrer Familie. Dies treibt Chemda´s Tochter in eine Sackgasse. Sie kann den Traum nicht überwinden, der das zu sprengen droht, was er retten sollte: ihre Familie.

Der Roman „Für den Rest des Lebens“ erstreckt sich über viele Jahre, zwischen den Landschaften Israels und der Seele. Er ist erzählerisches, psychologisches und sprachliches Meisterwerk von Zeruya Shalev.

Bei näherer Betrachtung des realen Lebens der Schriftstellerin kristallisiert sich innerhalb des Romans „Für den Rest des Lebens“ eine autobiografische Wahrheit heraus. Zeruya Shalev (geb.1959) adoptiert ein Kind und lebt mit ihrer Patchwork- Familie in Israel. Die Zerreißprobe zwischen moderner Lebensgestaltung und traditionellem Bewusstsein als Parallelwelt erlebt sie in Israel täglich. Hinzu kommen noch die politischen Umstände in ihrem Heimatland, mit denen sie direkt konfrontiert ist. Neben der Schriftstellerin explodierte 2004, in Jerusalem, ein mit Fahrgästen gefüllter Bus. Wie bei den 136 Anschlägen zuvor trägt ein palästinensischer Selbstmordattentäter die Verantwortung. Wie immer gibt es Tote und Verletzte und viel vergossenes Blut auf der Straße. Unter den Betroffenen ist auch Zeruya Shalev. Sie überlebt schwerverletzt, mit einem zertrümmerten Knie dieses Attentat.

Anmerkung aus der Israelischen Presse:
Der Präsident des Staates Israel
schreibt über den Roman
“ Für den Rest den Lebens“ folgendes:
“I am hypnotized by Zeruya Shalev`s new book.”
President Shimon Peres

Bildquelle: Bloomsbury Verlag
Titel: „Für den Rest des Lebens“; hebräischer Originaltitel:  Sche´arit Hachaijim
Autorin: Zeruya Shalev
Deutsche Ausgabe bei: Berlin Verlag; hebräische Originalausgabe bei:  Keter Verlag Jerusalem
ISBN: 978-3-8270-0989-0
Preis: 22,90 €  

Textquelle: http://www.ithl.org.il/book_info.asp?id=1290

AP