Aktuelles aus der Geschäftsleitung


Lieber GepetZt Leser, liebe GepetZt Leserin,

am 16. Oktober 2012 wurde mit der Vereinsgründung des IPEBo e.V. (Initiative Psychiatrie Erfahrene Bodenseekreis) ein weiterer wichtiger Schritt für eine qualitativ hochwertige Versorgung im Bodenseekreis vollzogen. Der GpV Bodenseekreis (Gemeindepsychiatrischer Verbund) unterstützt ausdrücklich die Interessensvertretung Psychiatrieerfahrener und hat die Akteure im Prozess bis zur Vereinsgründung begleitet. Um die Unabhängigkeit der Interessenvertretung zu wahren wurde diese fachliche Begleitung

mit der Gründungssitzung des Vereines beendet und wird durch einen in der Vereinssatzung definierten Beirat weitergeführt. Alles in allem sind nun die formalen Voraussetzungen für eine legitimierte Interessenvertretung durch die Psychiatrie-Erfahrenen erfüllt. Jetzt muss sich auch der GpV Bodenseekreis strukturell und in den Entscheidungsprozessen so modernisieren, dass die von allen Seiten gewünschte stärkere Einbindung der Betroffenen auch wirksam werden kann.
Werden Sie Mitglied im IPEBo e.V. und unterstützen Sie damit die Interessensvertretung der Psychiatrie-Erfahrenen im Bodenseekreis. Vorsitzender ist Herr Rainer Schaff, stellvertretender Vorsitzender Herr Uwe M. Hammerle. Auch als „Nicht-Psychiatrie-Erfahrener“ können Sie als Fördermitglied die Anliegen unterschützen.

In einem jetzt ca. einjährigen Prozess wurde die gesamte Lohnsystematik und besonders die Leistungsbewertung für den gesamten Werkstättenverbund Bodensee-Oberschwaben überarbeitet. Werkstatträte und Werkstattleiter aller sieben Werkstätten haben gemeinsam die Lohnstruktur und Leistungsbewertung mit dem Ziel der Vereinfachung und Aktualisierung überarbeitet. Im Spannungsfeld der vielen Möglichkeiten haben wir eine Lösung erarbeitet, die nun zum 1.1.2013 eingeführt wird. Die Lohnsystematik und -formel wird einfacher und moderner. Die größte Weiterentwicklung ist die Einbeziehung von Tätigkeitsprofilen in die Lohnsystematik. Damit wird neben der Bewertung von Arbeitsleistung auch die Bewertung des Beschäftigungsangebots möglich. Es wird hierzu auf der nächsten Werkstattvollversammlung weitergehende Informationen geben.

Der GpV Jahresbericht 2011 ist schon seit einiger Zeit fertiggestellt und kann eingesehen werden. Wer Interesse an dem Bericht hat, kann diesen über den Werkstattrat oder die Verwaltung beziehen.

Das GpZ Überlingen hat sich im Rahmen des Landesprogramms „Gute und sichere Arbeit“ bei der Ausschreibung „Arbeitslosenberatungszentren“ beteiligt. Das vom GpZ Überlingen eingereichte Konzept ist vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung abgelehnt worden, da es sich … „Bei dem Gemeindepsychiatriezentrum … nicht um einen im Sinne des Projektaufrufs in der Arbeitslosenberatung/-betreuung aktiven Dienst, der über mehrjährige strukturelle Praxiserfahrungen in der individuellen Begleitung, Betreuung und Unterstützung von erwerbslosen Menschen verfügt.“ Obwohl ich dennoch die Meinung vertrete, dass wir ein sehr guter Projektpartner gewesen wären, müssen wir diesen Sachverhalt auch selbstkritisch prüfen. Der Zeitraum zwischen Projektaufruf und Abgabetermin ist sehr eng gestaltet und auch in die Sommerschulferien gelegt worden. Kleine Träger wie das GpZ Überlingen können bei so kurzfristig arrangierten Ausschreibungen nicht mit größeren Anbietern mithalten. Außerdem ist nach meiner Einschätzung die oben zitierte Feststellung, dass das GpZ Überlingen kein aktiver Dienst und nicht über mehrjährige Erfahrung verfügt, falsch. Das belegt auch das Empfehlungsschreiben des zuständigen Jobcenters des Bodenseekreises, das dem Projektantrag beigelegt wurde. Unser regionaler Weg zu einem gemeinwesenorientierten und sozialgesetzbuchübergreifenden Versorgungssystem hat die zuständigen MitarbeiterInnen im Ministerium (noch) nicht überzeugen können. Das stimmt mich nachdenklich.
Ich wünsche allen eine besinnliche Winters- und Adventszeit und ein glückliches neues Jahr 2013.
Ingo Kanngießer