Schlafen, Essen, Streunen – Tagebuch einer Katze


6:00 Uhr morgens: Hallo. Mein Name ist Gimli. Ja genau, wie der Zwerg aus dem Film „Der Herr der Ringe!“ Den Namen bekam ich vom Bruder meiner Besitzerin. Habe mich schon damit angefreundet und reagiere inzwischen
auch auf den Namen, obwohl ich es erst nicht verstand, dass man mich so nennt! Ja klar, ich war ganz klein als ich zu Lara kam, aber ein Zwerg bin ich dennoch nicht! Meine Mama hatte nicht genug Milch für mich. So hat mir Lara, meine Besitzerin, das Fläschchen gegeben. Das war sehr lecker. Ich bin dann auch schnell gewachsen und wurde immer schneller darin, das Fläschchen leer zu bekommen. Ich bin groß geworden und liebe es jetzt, in der Nacht unterwegs zu sein. Es ist ein kleines Dorf, in dem ich wohne. Es gibt viele Wiesen, Felder und Wälder. Hin und wieder fange ich mal eine Maus oder einen Vogel. Aber eigentlich ist Jagen nicht so mein Ding. Ich bin eher faul und esse die Brekkies, die ich jeden Tag bekomme und trinke vielleicht auch mal eine Milch. Jetzt warte ich, bis die Haustüre aufgeht! Ich bin sehr
hungrig und müde. Obwohl ich die ganze Nacht herumgestreunt bin und Essen gesucht habe. Meinen Kumpel Casper habe ich auch getroffen; er ist ja soo beliebt bei allen Dorfmenschen! Wegen seinem schwarzen Fell und
seiner weißen Krawatte und weißen Stiefeln, denke ich.
Da kann ich nicht mithalten mit meinen weiß-getigerten
Mischlingshaaren.

7:00 Uhr: Ah, da geht die Türe auf. Jetzt schnell reinflitzen, meine Brekkies essen und dann meinen Lieblingsplatz einnehmen und genüsslich anfangen zu schlafen. Es rennt mir ja nichts davon. Heute ist Sonne angesagt, also bleibe ich im Schatten und chille meinen Tag.
14:00 Uhr: Ich habe so gut geschlafen, jetzt mal schauen ob jemand da ist, den ich wieder anbetteln kann, mir meine Brekkies im Napf zu zeigen. Oder vielleicht gehe ich auch kurz raus, mein Geschäft erledigen. Oh, niemand da! Na gut, ich esse bisschen was und suche mir einen neuen kuscheligen Ort zum Weiterschlafen.
18:00 Uhr: Ich habe die ganze Zeit geschlafen… ohhh es ist schon Abend. Ich steh mal auf und dehne mich. Ich schaue wer da ist und wer mich streicheln kann. Heute Abend schaut die Mutter meiner Besitzerin wieder fern. Wie jeden
Abend. Irgendwelchen Krimi oder so… ich hätte jetzt einfach gerne eine Milch. Aber sie beachtet mich ja gar nicht. Vielleicht setze ich mich einfach dorthin, wo sie die ganze Zeit hinschaut…
20:30 Uhr: … und es funktioniert! Sie steht auf, schimpft zwar mit mir, läuft aber in Richtung meines Napfes. Ich folge ihr. Sie motzt mich an, und sagt, dass mein Napf ja noch voll sei und was ich denn für ein Problem hätte. Sie denkt ja, dass mir eine Windung fehlt in meinem kleinen Katzenkopf, aber ich brauche einfach auch die Menschen um mich herum, dass sie mir beistehen und zeigen, dass ich noch was

im Napf habe. Deshalb habe ich doch die Menschen. Ich will einfach verstanden werden. Also läuft sie in die Küche und holt mir noch eine Milch aus dem Kühlschrank. Natürlich folge ich ihr auf Schritt und Tritt und lasse ein wohltuendes, erwartendes Brummen verlauten.
Sie schimpft auch oft mit mir, weil ich mir immer den besten Platz suche, an
dem ich mich am wohlsten fühle. Sie hasst es, wenn ich in ihr Bett liege! Da jagt sie mich immer raus! Aber ich liiiebe dieses Bett, mit diesem genialen Schaffell. Es ist so gemütlich und weich und einfach wundervoll schön dort zu schlafen. Und wenn ich vor dem farbigen Bilderkasten sitze, Fernseher nennt sie dieses Ding, schimpft sie auch mit mir; ich solle weg davor, sie sehe nichts. Aber so bekomme ich meine Aufmerksamkeit und das tut mir gut. Ich will einfach auch mal gestreichelt werden. Also lass ich mich vor ihre Füße fallen und warte bis sie mich krault. Meistens klappt das ganz gut. Nebenan bei Oma fühle ich mich auch sehr wohl. Nur die Oma sagt immer, ich sei heikel, ich würde die Wurst, die sie extra dünn für mich aufschneidet, nicht essen. Und deshalb gibt sie mir nicht immer Wurst. Meistens gibt es Milch bei Oma, manchmal Brekkies. Bei ihr habe ich auch ein, zwei Plätze, auf denen ich es liebe zu schlafen. Am Morgen macht sie meistens das Fenster vom Schlafzimmer auf. Wenn ich noch nicht drin bin, hüpfe ich bei ihr rein. Das kann sie aber nicht immer leiden, die Oma. Also bleibt das Fenster auch oft zu. Aber ich weiß, sie kann mir meistens einfach nicht widerstehen. Ich bekomme also, was ich will. Und dann bin ich froh, glücklich und zufrieden.
21:00 Uhr: Ich muss mal. Und ich hab‘ richtig Bock auf die Nacht, aufs Herumstreunen. Ich werde rausgelassen und freu mich auf das, was mich erwartet in dieser Nacht.

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