Die „Brücke“ ist eine Tagesstätte für psychisch kranke
Menschen in Konstanz, die nun schon 25 Jahre besteht.
Träger der Einrichtung ist die Diakonie. Für viele Besucher ist die „Brücke“ ein zweites Zuhause geworden. Die Angebote helfen, den Tag zu strukturieren und so den Alltag gut zu bewältigen. Man kann sich bei unterschiedlichen Aktivitäten einbringen, z.B. bei der Kochgruppe am Montag, am Mittwoch gibt es ein Abendessen und am Freitag ein Frühstück. Dazu gibt
es viele Kreativangebote, unter anderem die Theatergruppe [wir studieren gerade von Moliere ‚Der eingebildete Kranke‘ ein], die Frauengruppe, in der gebastelt und gemeinsam gekocht wird und die Spielstunde. Bei „Köpfchen, Köpfchen“ kann man sein Gedächtnis trainieren. Dazu kommen zweimal im Monat Ausflüge: Wir waren z.B. im Kunsthaus in Zürich oder im „Tuwas“ in Tuttlingen und haben auch schon verschiedene Wanderungen gemacht. Dazu gibt es einmal im Jahr eine viertägige Freizeit. Im letzten Jahr waren wir in Bopfingen am Ipf. Für Kunstinteressierte gibt es die „Galerie mit Nebenwirkungen“.
Unter Anleitung einer Kunsttherapeutin kann man malen und künstlerisch gestalten. Die ersten Kunstwerke wurden bereits öffentlich in der Stadtbibliothek Konstanz gezeigt. Im April 2016 fand die Vernissage zur inzwischen dritten Ausstellung statt.
Ich gehe nun schon seit sieben Jahren in die Brücke
und habe dort viele Freunde gefunden. Anfangs war ich etwas voreingenommen, doch inzwischen sind mir die Leute mit ihren Stärken und Schwächen vertraut geworden. Wenn mir zuhause die Decke auf den Kopf fällt, ist es gut zu wissen, dass ich in der „Brücke“ andere Menschen treffen und mich austauschen kann. Aktivitäten wie z.B. das Theaterspielen oder Malen sind mir sehr wichtig, weil sie Abwechslung in meine Freizeit bringen und das Gemeinschaftsgefühl, das dabei entsteht, unheimlich guttut. Ich habe einige Besucher gefragt, was sie an der „Brücke“ schätzen und warum sie dorthin gehen. Die meisten haben die netten Gespräche, die Geselligkeit, das Internetsurfen und die Ausflüge erwähnt. In der „Brücke“ lernt man mit allen zurechtzukommen und jeden so zu akzeptieren, wie er ist. Diese Möglichkeit wünsche ich auch vielen anderen Menschen. Neue Besucher sind jederzeit willkommen.
Cosima Irion
TAGESTREFF »DIE BRÜCKE«
Chérisystraße 20, 78467 Konstanz
Telefon 0 75 31 – 6 77 36
eMail: bruecke.konstanz@diakonie.ekiba.de