Hin und wieder setze ich mich gerne in die Stadt und beobachte Menschen. Mich interessiert, wie andere Menschen sich bewegen, wie sie sich geben, wie sie angezogen sind, ob ich mir bei den Vorbeilaufenden etwas Positives abschauen kann. Zum Beispiel gefällt mir, wie jemand seine Klamotten perfekt kombiniert hat bis hin zu den Schuhen und/oder der Tasche. Das wiederum inspiriert mich selbst, etwas Neues auszuprobieren und mich mal anders zu stylen oder sogar meinen eigenen Stil zu verändern. Auch finde ich es interessant, wie Menschen gehen oder wie sie gestikulieren, zum Beispiel im Gespräch mit einer Person oder ganz anders wieder in einer ganzen Gruppe. Immer wieder stelle ich fest, dass das Verhalten von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein kann. Auch meine kleine Schwester inspiriert mich. Sie ist so pragmatisch und unkompliziert. Und dabei noch sehr selbstbewusst… die perfekte Mischung. Und für ihre 17 Jahre sagt sie manchmal richtig weise Sachen, die mich immer wieder beeindrucken. Zurzeit macht sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Einrichtung für psychisch kranke alte Menschen. Davor ziehe ich meinen Hut. Meine Oma inspiriert mich ebenfalls sehr. Sie ist schon 80 Jahre alt und weiß sehr viel. Sie hat eine Menschenkenntnis, die mich sehr beeindruckt und wovon ich mir gerne ein Stück abschneiden möchte. Und sie ist immer so wunderschön angezogen, sie hat einfach Stil! Auch sagt sie immer das Richtige, wenn ich mit ihr spreche. Ich nenne das: „Omas Weisheit.“ Und ein immer wiederkehrender O-Ton von Omi, der immer passt, ist der: „Mache lo!“; Hochdeutsch: „Lass ihn/sie selbst die Erfahrung machen!“ Aber das Absolute, was mich immer wieder inspiriert, ist meine Mutter. Was sie alles schon geleistet hat in ihrem Leben, wie belastbar sie ist. Und trotz allem ist sie so liebevoll. Das bewundere ich, und schon oft habe ich mir gewünscht, so zu sein wie sie! Wenn eine Mutter ihre Tochter inspiriert, hat sie alles richtig gemacht.
Ich bin so geworden wie ich bin, weil sie bei mir war. Die ganze Zeit. Das ist wohl meine Ode an meine Mutti: Vielen Dank für alles. Vielen Dank dafür! Und nun merke ich, dass es doch auch einen weisen Spruch gibt, der mir in den letzten Jahren schon oft weitergeholfen hat: „Was Dich nicht weiterbringt, lass hinter Dir!“ Es ist so wichtig zu registrieren: „Hey, warum mache ich das noch? Das ist doch absoluter Nonsens und bringt mich in keinstem Fall weiter!“ Ob es eine Freundschaft ist, die nur einseitig besteht, eine doofe Gewohnheit, die man nicht mehr will oder ob man einfach mal etwas verändern will, damit man weiterkommt im Leben. Etwas hinter sich zu lassen ist eine positive Entwicklung, die aber nicht versperrt oder versiegelt sein muss. Man kann, wenn man will, zurückdenken an das, was einen beschäftigt und sich diesem einen Thema, das einen nicht loslässt, noch einmal annehmen. Aber meistens ist es eine Entwicklung zum Positiven, die einen wirklich weiterbringt.
Obwohl ich eigentlich ein Mensch bin, dem Gewohntes wichtig ist! Also wenn ich mich an etwas gewöhnt habe, dann fällt es mir schon sehr schwer davon loszukommen! Aber ich arbeite an mir und stelle mich der Herausforderung, auch mal Sachen loszulassen: Dinge auszusortieren, die ich schon lange nicht mehr gebraucht habe und auch nicht mehr brauchen werde in meinem Leben. Und es tut überraschenderweise sehr gut, mich von diesen „Lasten“ zu befreien… und mein Leben, im wahrsten Sinne des Wortes, „aufzuräumen“!