Das erste Jahr in einer neuen Stadt war sehr schwer. Be-
ruflicher Misserfolg, danach Arbeitslosigkeit und kaum Kontakte. Wie ein Traum kam es mir daher vor, als die Chorgemeinschaft mich aufnahm. Hüttenfreizeiten mit gemeinsamem Grillen und Singen am Lagerfeuer, Probewochenenden mit Tischtennisspielen und Party, einfach toll! Ich war dabei, wenn meine Rolle auch hauptsächlich aus Zuhören bestand. Nicht nur, denn einige gingen auch sehr persönlich auf mich ein. Es war sehr wichtig, mich anzupassen. Ich machte auch die Erfahrung, dass offen zu sein bezüglich meiner Krankheit Vertrauen schafft.
So hätte es nach meinem Geschmack bleiben können. Doch dann kam für mich eine schwere Zeit, es ging mir nicht gut, ich blieb oft daheim.
Im Chor war ich eher außen vor, denn die anderen hatten, wenn ich da war, das Gefühl, sich um mich kümmern zu müssen. Und das wollten sie nicht, sie wollten unter sich sein und die Zeit genießen. Ich war einfach nicht so unkompliziert wie sie. Daher ging ich nach den Proben halt schweren Herzens nach Hause. Mit den Freizeiten und dergleichen war es vorbei. Wenn ich doch nur wieder so richtig dazugehörte! So wie es jetzt ist, kann ich zufrieden sein. Ich bin nach den Proben wieder dabei. Ich habe Leute, zu denen ich mich dazustellen kann. Das Restliche hole ich mir bei meinen Freundinnen, meiner Familie und im GpZ. Da fühle ich mich so richtig „dabei“. Ich genieße die Ausflüge und KnallAktiv-Angebote. So hoffe ich auf eine weitere gute Zeit!
WA