Wie Lachen die Gesundheit fördert


 Lachen ist gesund

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Lachen ist befreiend, stärkt die Immunabwehr und macht gute Laune. Doch leider lachen wir viel zu selten, um in den Genuss dieser Vorteile zu kommen.
Wer kann sich daran erinnern, wann er/sie das letzte Mal aus vollem Herzen gelacht hat? Oder dürfen nur kleine Kinder lachen und »kindische« Erwachsene? Seid Ihr Lachkanonen oder gehört Ihr eher zu den Menschen, die alles mit dem Kommentar »Was gibt´s da schon zu lachen?« abtun und nur lächerlich finden? Die Tatsache, dass Kinder etwa 400 mal am Tag lachen und Erwachsene gerade mal 20 mal, sollte uns doch wirklich zu denken geben.

Wollen wir uns mit dieser traurigen Lachbilanz für uns Erwachsene abfinden? Wobei wir doch wissen, wie gut Lachen tut und welch´ positive Auswirkungen das Lachen auf unser seelisches und körperliches Befinden hat. Wir dürfen das verschwindende Lachen nicht auf unsere persönliche Lebenseinstellung schieben. Mag sein, dass nicht in allen Ländern derselbe Humor herrscht. Wer in England aufgewachsen ist, kann über den typisch Englischen Schwarzen Humor schon eher lachen. Der britische Humor sieht beispielsweise vollkommen anders aus als der japanische Humor. Und Männer und Frauen unterscheiden sich darin, was sie lustig finden und worüber sie lachen.

Lächeln und Lachen sind angeborene Fähigkeiten. Der Mensch beginnt beim Lächeln, so beschreiben es die Anthropologen: »Das Lächeln des Säuglings dokumentiert zum ersten Mal die Zugehörigkeit zur menschlichen Rasse«. Zunächst ist es nur ein Reflex, der durch hohe menschliche Stimmen ausgelöst wird. Nach Prof. Dr. Niels Birbaumer (Leiter des Tübinger Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltens-Neurobiologie) entwickelt sich ein Kind umso besser und schneller, je mehr es lächelt und lacht.

Was beim Lachen im Körper passiert – die Auswirkungen des Lachens auf die Gesundheit

»Lachen ist die beste Medizin«. Wer kennt diesen Spruch nicht. Und diese Medizin steht uns kostenlos zur Verfügung. Lachen kann uns gesunderhalten oder zu unserer Gesundung beitragen. Wer lacht, der lebt länger und er lebt länger gesund. Regelmäßiges Lachen führt dazu, dass Patienten schneller wieder gesund werden. Dr. Rolf Merkle, Diplom-Psychologe schreibt: »Nicht ohne Grund heißt es, dass Lachen befreiend ist. Lachen befreit von Anspannung, Stress, Ärger und Angst.«

Die nachfolgenden Auswertungen von Untersuchungen, die Dr. Merkle veröffentlichte, möchte ich unverändert wiedergeben: Durch Untersuchungen belegt, bewirkt Lachen folgende positive Veränderungen im Körper:

  • Das Zwerchfell wird in Bewegung gesetzt und massiert; Leber, Galle, Milz, der Magen- Darm-Bereich werden kräftig durchgeknetet, die Verdauung wird gefördert.
  • Der Puls wird beschleunigt und der Kreislauf angekurbelt, die Haut besser durchblutet.
  • Wenn wir in Stress-Situationen lachen, verlangsamen wir den Ausstoß des Stresshormons Adrenalin und den Herzschlag, die Muskeln entkrampfen sich. Eine Minute (!) Lachen wirkt so erfrischend und entspannend wie ein 45-minütiges Entspannungstraining.
  • Durch Lachen wird die Produktion von schmerzstillenden und entzündungshemmenden Stoffen im Blut angekurbelt. Hierdurch können Kopf-, Zahn- und Muskelschmerzen gelindert werden.
  • Der Cholesterinspiegel verbessert sich.
  • Lachen stärkt unsere Abwehrkräfte und aktiviert die Immunabwehr. Ja alleine der Gedanke an lustige Situationen stärkt unsere Abwehrkräfte, da dadurch der Spiegel des Wachstumshormons HGH (Human Growth Hormone), das für ein intaktes Immunsystem wichtig ist, erhöht wird.
  • Lachen ist kostenloses Anti-Aging – Lachen und Heiterkeit halten das Gesicht jung, da die Haut gestrafft und mit Sauerstoff versorgt wird.
  • 2 bis 3 Minuten herzhaftes Lachen sollen gesundheitlich so viel bringen wie 15 Minuten Joggen, sagen Lachforscher.
  • Regelmäßiges Lachen wirkt sich positiv auf hohen Blutdruck aus.
  • Regelmäßiges Lachen verbessert die Blutfettwerte.

 


Was können wir tun

 … wenn uns nicht nach Lachen ist?

Mag ja sein, dass die Ausführungen von Dr. Rolf Merkle zutreffen, aber Euch ist gar nicht zum Lachen zumute. Was dann?
Auch hierzu hat er einige interessante Forschungsergebnisse: »Wer sich zu einem Lachen zwingt, bekommt bessere Laune«, so könnte man das Ergebnis zusammenfassen und ich übernehme es wieder im O-Ton:

»In einem Experiment stellten Psychologen Versuchspersonen die Aufgabe, einen dünnen Bleistift zwischen die Zähne zu klemmen, was unweigerlich ein Lächeln erzeugt. Überraschenderweise stieg daraufhin das Stimmungsbarometer deutlich an. Als dieselben Versuchspersonen den Bleistift auf den gewollt aufgesetzten Schmollmund legten, sank die Laune auf den Tiefpunkt. Auch das Aussprechen des Vokals E – was dem Gesicht einen fröhlichen Ausdruck verleiht – führte zu einer Stimmungsverbesserung. Das Aussprechen des Vokals U, was uns eher mürrisch aussehen lässt, führte hingegen zur Verschlechterung der Stimmung.«
Probieren Sie es doch einfach einmal aus. Ich will damit nicht sagen, dass wir uns in schwierigen Krisensituationen nur einen Bleistift zwischen die Zähne klemmen sollen, und dann geht es uns wieder gut. Diese Experimente sollen Ihnen zeigen, dass sogar ein bewusst aufgesetztes Lächeln Ihre Stimmung beeinflusst. Aber nicht nur das: Wenn Sie lächeln oder lachen, wirken Sie auf die meisten Menschen sympathischer und bekommen auch mehr Sympathie entgegengebracht. Also bleibt die Schlussfolgerung: Wenn´s nichts zu lachen gibt: um ein Lächeln können Sie sich immer bemühen.

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WELTLACHTAG 03.05.2015 Auch unechtes Lachen ist gesund
Wenn es wirklich so ist, dass Kinder bis zu 400 mal am Tag lachen und Erwachsene nur noch 20 mal, dann sollten wir dies schnellstens ändern. So sehen dies auch Lachklubs weltweit und rufen auf, am Weltlachtag laut und herzlich zu lachen. Dem Weltfrieden zuliebe.

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orange_punktDaniela S.

© Fotos: Daniela Schmid