minimal zur Ordnung


Unordnung ist etwas, das ich nicht abkann. Ich wirke dagegen indem ich aufräume, aussortiere, wegschmeiße oder Dinge, die ich nicht benutze, also nicht benötige, verkaufe. Bücher bei Amazon und andere Dinge bei Ebay.

Das mache ich schon eine Weile. Im Laufe der Jahre sind einige Besitztümer auf dem Weg geblieben. Ich bin häufig umgezogen und habe Dinge in Kellerräumen gelassen. Irgendwann dann stieß ich auf den Minimalismus. Das ist eine amerikanische Bewegung, die darauf zielt, dass man seinen Besitz weitmöglichst reduziert. Minimalisiert.

Also raus aus dem Chaos. Während manche Menschen mehrere Tausend Gegenstände besitzen, habe ich wenige Hundert. Ich habe meine Sachen in Kisten verpackt. Bast -und Aluminiumkisten. Mir ist als könnte ich jederzeit aufbrechen. Das könnte ich auch.

Nun, also habe ich meine Wohnung minimalisiert. Sofa, Bett, Schränke, Kleidung und Kisten. Kleidung. Vielmehr nicht.

Mein Leben ist so weitgehend geordnet. Ich habe einen neuen, besseren Bezug zu meinen Sachen bekommen. Es ist Einfachheit in mein Leben gekommen. Auch Ordnung.

Das ist mir lieber als Chaos.

Gerade die Einrichtung einer Wohnung kann minimalistisch sein. Ich versuche auf das zu verzichten, das ich nicht benutze. Nach einer gewissen Zeit wird deutlich, was ich nicht benutze und nicht benötige. Dann verramsche ich wieder etwas. Ich habe noch das ein oder andere Mal auf dem Flohmarkt verkauft. Dabei war es nicht immer Schrott, sondern Dinge, die der ein oder andere so sicher günstig bekommen konnte. Sie waren sicher von Wert. Doch ich habe sie verkauft, weil ich sie nicht benutzt habe. In gewissem Sinne mache ich Inventur.

Ich schaue schlicht was ich brauche und was nicht mehr. Besitz macht ja sowieso nicht glücklich und ist oft auch nur Ballast. Ich bin wohl im Grunde der Gegenpol eines Messis. Ich versuche mit wenig auszukommen, statt viel anzuhäufen.

Es gibt Menschen, gerade im IT-Business, die kommen mit Rucksack und Laptop aus. Sie reisen durch die Welt, digitale Nomaden, und halten ihre Besitztümer klein.

 

Nun, wenn es nach mir geht, dann nicht „kreatives Chaos“, sondern Ordnung und Minimalismus.

 

Carsten Weigelt