Stille 1 Kommentar


Ich bin immer wieder überrascht, wie intensiv es wirkt, zum Beispiel nach der morgendlichen Arbeit in der Wäscherei, oder nach dem Einkauf, mich einfach hinzusetzen, eventuell mit einer Tasse Tee, im Herbst, Winter mit einem Kerzchen und bei mir anzukommen, bewusst ohne Smartphone und nur mit ruhiger, entspannender Musik.
Es kommt mir ein bisschen vor wie beim Kaffeesatz, der sich setzen muss. Es dauert eine Weile, bis ich bei mir ankomme.Den inneren Geräuschpegel von Wünschen, Sorgen, Gefühlen usw. zur Ruhe bringen, ist für mich nicht einfach, aber ich merke, wie gut es mir tut.

Viel klärt sich in der Ruhe selber, und das Wesentliche kristallisiert sich heraus. Ich spüre mehr, was mir guttut und was nicht und vor allem in welchem Maß, z.B.: Musik, Internet, Filme. Dadurch nehme ich auch meine Mitmenschen und meine Umgebung bewusster wahr. Inzwischen schaue ich auch wenige Filme an, und möglichst welche, die einen Bezug zu meinem Leben haben. Die Bilder wirken und sie machen etwas mit mir. Ich sitze wie gebannt vor meinem Bildschirm und Schmecken, Riechen, Fühlen etc. sind abgeschaltet. Früher habe ich mich dann noch mit irgendwelchen im Grunde auch durchgeknallten Schauspielern und ihrem oft abartigen Leben beschäftigt, also Welten weg von meinem Alltag.

Zum Glück gibt es auch viel Positives in dem Bereich. Vor ein paar Tagen habe ich im Internet ein Interview mit dem inzwischen 91jährigen Sekretär von Mahatma Gandhi gelesen. Er beschreibt hauptsächlich seinen Tagesablauf, aber natürlich auch über seine Begegnungen mit Gandhi. Das hat mich total beeindruckt und beschäftigt und Impulse für mein Leben gegeben.
Aus diesem Konsumieren herauszukommen, oft mit ganz einfachen Tätigkeiten wie z.B. einem Abendspaziergang – was Gandhi übrigens auch immer gemacht hat – tut ohne Ende gut und kostet nichts, außer manchmal etwas Überwindung meines Phlegmas.

GF


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