Seelische Gesundheit durch Meditation 1 Kommentar


Bild mit freundlicher Genehmigung des Basler Psi Vereines

Die Einladung des Basler Psi Vereines BPV kündigte „Ein Wochenende mit Deepak Chopra“ an und ich war gespannt, was ich erleben würde. Bereits vor 20 Jahren habe ich „How to know GOD“ von Dr. Chopra in Englisch gelesen. Ein internationaler Bestseller, der Hunderttausende von Menschen inspirierte, ihre Vorstellung von Gott neu zu überdenken und zu konzipieren. Dr. Deepak Chopra nun live zu erleben, war etwas ganz Besonderes und durchaus Inspirierendes für mich persönlich. Dr. Chopra gilt als einer der führenden Mediziner weltweit auf dem Gebiet der mind body medicine, also der Medizin von Geist und Körper. Auf der Homepage des BPV können wir eine Kurzbiographie lesen: „Er verbindet wie kein anderer das Wissen des Westens mit der Weisheit des Ostens. Als erfolgreicher Arzt stellte er fest, dass der westlichen Medizin die Seele fehlt. Daher machte er sich auf die Suche nach einer ganzheitlichen Medizin, die ihn bald in den Grenzbereich von Wissenschaft und Glauben führte, dem er sich bis heute mit Erfolg widmet. Das Time Magazine zählt Chopra zu den 100 herausragenden Köpfen des 20. Jahrhunderts und bezeichnet ihn als «Poet-Prophet der alternativen Medizin».“ Deepak Chopra hielt den gesamten Vortrag in Englisch, ich machte meine Notizen ebenfalls in Englisch, daher sehen Sie mir nach, dass ich die ein oder andere Aussage auch im Englischen zitiere, damit durch die Übersetzung nichts verfälscht wird und weil der Ausdruck so wahr bleiben sollte wie im Originalton. Ein erster Blick auf sein Foto auf dem Flyer ließ einen glauben, ein durchtrainierter Mensch, akkurat gekleidet im Designer-Anzug, würde steif durch das Programm führen. So ein Medien-Guru mit breiten Schultern, kantigem Gesicht. Jedoch ganz im Gegenteil: er überrascht mit herzlichen Willkommens-Worten: „a real warm welcome“. Er war lässig gekleidet, trug eine zerrissene Designer Jeans wie ein 20-jähriger, ein knallorangefarbiges T-Shirt. Die Step-Weste darüber verlieh ihm etwas Väterliches, Stärkendes, Beruhigendes, Erklärendes, Wärmendes.

So nebenbei sagt er später, dass er bald 70 wird. Nach dem Willkommen folgte gleich eine Frage ans Publikum: „Do you know the person next to you? Shake hands…“ Neben mir sitzt eine Lady aus den USA, Vorsitzende einer internationalen Stiftung zu Bipolarer Störung. Wir stellen uns vor und kommen gleich ins Gespräch – und das war sicherlich die Absicht des Referenten. Es folgt eine Meditationsübung für alle rund 400 Gäste im Bahnhofssaal Rheinfelden: Eine Zweier-Übung, man flüstert dem Partner/der Partnerin alle 15 Sekunden “Wer bist du?” ins Ohr, nach drei Minuten dann der Wechsel. Ich erhalte innerlich interessante Antworten, es fließt nur so. Dann dasselbe nochmals im Wechsel mit der Frage „Was willst Du?“. Im ganzen Saal herrscht eine entspannte und neugierige Atmosphäre, in froher Erwartung, was da noch kommen mag. Die Einladung selbst hatte mich schon sehr neugierig gemacht. Insbesondere wollte ich erfahren, wie Wissenschaftler alternativ und ganzheitlich Gesundheit und Vollkommenheit im Geist erstreben und welches Stück vom „Seelische Gesundheits-Kuchen“ wir uns abschneiden können. Die für mich bedeutendste Aussage macht Dr. Chopra schon ziemlich zu Anfang: „Nur fünf Prozent aller chronischen Erkrankungen weltweit haben genetische Ursachen“. Er geht weiter und erklärt, dass der Körper, den wir heute haben, ein ganz anderer ist als der Körper, den wir vor 20 Jahren hatten. Die Haut erneuert sich einmal im Monat, die Knochen, das gesamte Skelett, erneuern sich alle drei Monate, die DNA, erneuere sich alle sechs Monate. Wir sind ein sich dynamisch verändernder Körper und unser Körper ist eine Erfahrung, „We are the experience“. Seine weiteren Ausführungen fesseln mich: Emotionen und Gefühle können sehr wichtig sein im Verlauf der Heilung. Schuld, Scham und Depression verursachen Entzündungen. Man ist mit dem Leben nicht verbunden. Was tun wir nun gegen diese Entzündungen?

Zeichnung: R.T.

Freude, Liebe, Vergeben und der daraus resultierende innere Friede verbinden mit dem Leben. Heilung setzt demnach emotionale Intelligenz voraus. Er gibt uns die folgenden Schritte zu emotionaler Freiheit mit auf den Weg: „Beobachte ein Gefühl, ohne es zu bewerten, achte darauf, auch auf das Gefühl in deinem Körper. Benenne die Gefühle, formuliere sie für dich selbst, teile sie mit jemandem, dem du vertraust. Lasse sie los mit einem Ritual. Be Aware. Sei achtsam. I am aware. Ich bin achtsam. Am I aware? Bin ich achtsam?“ Laut Dr. Chopra ist Karma das Echo unserer Vergangenheit, auch aus früheren Leben. Seine Hinweise, wie man damit umgehen kann, gebe ich frei wieder: Egal was auch immer uns passiert ist, artikuliert es nicht länger, belastet niemanden, never blame someone, lasst es los, wir sind nicht Opfer, nicht Täter, wir sind immer die Ursache dafür, was passiert. Wende Dich ab in das Jetzt, das ist Dharma. Kreiere etwas Neues, jeder Tag ist eine Neue Welt. Blicke in die Zukunft. Wir kennen alle die drei Bewusstseinszustände: Wachsein, Träumen und Schlafen. Der Traum ist mehr als ein phänomenales Flackern. Traum ist ein reeller Zustand, die Erfahrung des täglichen Lebens sammelt sich darin und dies ist unser eigenes Bewusstsein, ein Wach-Traum. Unser Leben ist ein Traum. Im Tiefschlaf hingegen kommen wir tief zu unserer Quelle und dies führt uns zum

vierten Bewusstseinszustand, dem Beginn des Erwachens, das Bewusstsein unseres eigenen Seins. Um in der Meditation zu seelischer Gesundheit zu gelangen, müssen wir zurück zum Ursprung der Erkrankung finden und den ‚Setpoint‘, den Ausgangspunkt verändern. Er sagt: „Jedes Leben ist spirituell.“ Wir müssen nur zur Ruhe kommen, mehr auf uns achten, bewusster leben. Und man muss die Dinge auch einmal aus einer anderen Warte betrachten. Eine weitere Aufgabe war, ein Erlebnis aus eigener Sicht, der Sicht des Gegenübers und einer neutralen Sicht des Berichterstatters zu schreiben. Sich selbst mit Abstand von außen betrachten, dadurch ist eine Änderung der eigenen Sichtweise möglich. Abschließend kann ich sagen: Wir müssen nicht lebenslänglich chronisch krank sein, wir können an uns arbeiten, mitunter kann dies auch sehr harte Arbeit werden. Seelische Gesundheit setzt Disziplin voraus. Ich kann auch von Herzen behaupten, dass es ein äußerst inspirierendes Wochenende für mich war. Es hat mich in der Erkenntnis bestärkt, dass durch Meditation auch chronische Erkrankungen positiv beeinflusst werden können. Heilung ist möglich. Gleichzeitig wird klar, dass es sicherlich kein leichter Weg ist, aber er lohnt sich. Meine innere Stimme gab mir als Credo die folgenden Worte mit auf den Weg: „Calm down, have a rest, take a seat.“

Daniela S.

Fotografie: Daniela Schmid

Quelle: http://www.bpv.ch/veranstaltungen/644-ein-wochenende-mit-deepak-chopra/


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