Humorvolle Kommunikation


 Entschärfung von Alltagssituationen durch Humor

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Wer lacht denn da? Was hat der denn schon wieder zu lachen? Lacht der gerade über mich? Wie kann sich der nur so lächerlich machen? Setzen wir uns im Leben nicht allzu oft unter Druck, perfektionistischen Ansprüchen zu genügen? Warum ist der Alltag grau, obwohl strahlend blauer Himmel ist oder ein Regenbogen mit seinem bunten Farbspektrum das Auge erfreut?
Möglicherweise begegnen Sie diesen Fragen nach dem Lesen dieses Beitrags mit einem gelassenen und zufriedenen Lächeln im Gesicht.
Das eigene Denken, der Druck bestimmten Etiketten zu genügen, endet manchmal in der Rolle des »Etikettierten«. Weltanschauungen können die Gemüter genauso verbinden wie auch spalten.
Die eigene Sichtweise setzt uns nicht selten unangemessenem Druck aus. Innere Widerstände erzeugen Stress, möglicherweise Ängste und Unsicherheiten. Wenn wir unsere eigene Unzulänglichkeit erkennen und dazu stehen, kann das unsere ganze Lebensperspektive verändern.
Ein Motto: »Nimm es leicht, wenn du nicht schwer tragen möchtest!«
Also könnte Lachen doch ein Wohlfühlbarometer sein, im täglichen Leben und im Beruf. Wo sich Menschen wohlfühlen, sind sie in der Regel auch leistungsfähiger.
Es existiert einseitiger und interaktiver (zwischenmenschlicher) Humor. Einseitig ist ein kurzfristiges Ventil, »auf Kosten« eines anderen. Mögliche Spannungen im Umfeld sind langfristige Folgen.
Darum beschäftigen wir uns mit der humorvollen Kommunikation. Der Witz verbirgt sich in Alltagssituationen. Es gilt also, die »harten« Fakten, die oftmals schmerzhaft oder belastend wirken, zu entschärfen und Distanz zu gewinnen. Eine verkrampfte Haltung verschärft die scheinbar oder real nahenden Probleme nur weiter und wirkt eher bewusstseinsverengend. Gerade hier wird jedoch Kreativität verlangt. Mit unterschiedlichen Möglichkeiten können Belastungen und Fakten zu einer irrwitzigen Kombination verbunden werden. Es wird eine lustige Verbindung zwischen Menschen geschaffen. Der Erfolg ist also abhängig von der Bereitschaft, das Angebot anzunehmen. Also sollte ich die Eigenheiten, den Charakter meines Gegenübers etwas kennenlernen und die Situation richtig einordnen. Wertschätzung hat abseits des einseitigen Zynismus hier oberste Priorität. Der Mut zum Risiko ist hier der Schlüssel zum »Lach«-Erfolg und zeugt von Selbstbewusstsein, das sich im Witz leichter entwickelt.
Die Würze ist die Pointiertheit. Humor ist nicht planbar. Menschen begegnen sich auf einer anderen Ebene, unabhängig von der gesellschaftlichen Stellung. Ein spielerischer Umgang überwindet scheinbare Grenzen. Inklusion, abseits vom »bewährten« Denken und Handeln! Toll!

 


Es existieren unzählige Wege, humorvoll zu agieren. Hier nur einige kleine Tipps:

  • Bewusste Übertreibung – Überspitzung einer Situation: Bsp.: »Warum bist du heute so müde?« – »Ich trage noch den letzten Tag im Handgepäck!«
  • Um- oder Doppeldeutung – Entspannung der Gemütslage: Bsp.: »Du hast heute aber schlechtes Wetter!« – »Stimmt, ich suche gerade Testwetter für meinen neuen Regenschirm.« (Hier wurde ein Mitspieler gefunden.)
    Wortspiele – Jonglieren mit Aussagen: Bsp.: »Warum trägst du heute weiß?« – »Ich weiß, dass heute weise Entscheidungen getroffen werden.«
  • Übertragung der Situation auf bewusst entstellte Figuren – lebendige Karikatur der Situation: Bsp. im Beruf: »Heute sind wir aber wieder stramm im Plan!« – Imitieren eines Bergwanderers.
  • Puffertechnik – Verletzende Aussage abprallen lassen, zur Erweichung der »Fronten«: (Einsicht und inneres Lachen über sich selbst kann Stativ zur Neuerfassung der Situation sein.) Bsp.: »Wie kann man nur so dickköpfig sein?« – »Entschuldigung, ich trage nie einen Helm.«
  • Gängige Vorstellungen entschärfen: Bsp.: »Politiker wollen nur unser Bestes!« – »Stimmt! Hast du mir etwas Kleingeld?«
    Komisches in einer Situation finden – Verkrampfungen auflösen, z. B. durch Smalltalk: Bsp.: »Ist Ihnen schon aufgefallen, dass wir heute in der kleinen Runde tagen? – So kann jeder jeden fragen und keiner bleibt mit seinem Standpunkt allein. Wie sehen Sie das?«
  • Perspektivenwechsel – Räumliche oder zeitliche Veränderung des Standpunktes: Bsp.: »Ich bin am Ende.« – »Drehen Sie sich bitte ein Stück und sagen mir, was Sie jetzt sehen?«
  • Selbstironie – Schlagfertigkeit durch Souveränität in einer misslichen Lage: Bsp.: »Sie werden ja rot.« – »Ich wollte nur Akzente zu meinem weißen Jackett setzen.«

Erkennen Sie sich in der einen oder anderen Situation? Allen gemeinsam ist, dass sich veränderte Sichtweisen zum nährenden Boden für die Saat der menschlichen Beziehungen entwickeln. Durch Heraustreten aus einer scheinbar schwierigen Situation wird diese fruchtbar. Entscheiden Sie selbst, wie Sie Ihr Umfeld sehen wollen und schaffen sich im humorvollen Umgang ein Potenzial, das auch im schwierigen Terrain Ihre Handlungsfähigkeit wahrt. Nutzen Sie den Abschied vom Groll für schnelle Problemlösungen und reduzieren Sie Ihren Stresspegel! Die Dosierung bestimmt das Aroma.
Experimentieren Sie doch wie ein Koch mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und finden Sie Ihren Stil. Innere Kraft durch Gelassenheit stärkt nebenbei noch Ihr Immunsystem!

 

orange_punktT.N.

© Fotos: Lustiger_Wasserspender_by_nimkenja_pixelio.de