Das Schulprojekt – „Verrückt? Na und!“


alt Seelisch fit in der Schule

Die Idee: Schüler im Alter von etwa 14 bis 20 Jahren setzen sich mit dem Thema „seelische Gesundheit“ auseinander. Sie kommen dabei mit Menschen aus dem Bereich der Psychiatrie in Berührung. Alle Beteiligten lernen dabei, mit psychischen Problemen angemessener umzugehen.

Psychische Krisen beginnen oft in der Jugend. (Anm. der Red. Zitat: Niemand kommt psychisch krank zur Welt. Prof. Dr. med. Tilman Steinert, ZfP Weissenau) Probleme wie z.B. hoher Alkoholkonsum, Drogenmissbrauch und selbstverletzendes Verhalten sind in diesem Alter leider weit verbreitet. Im Antistigmaprojekt „Verrückt? Na und!“, das von der Leipziger Journalistin, Frau Dr. Manuela Richter-Werling 2001 ins Leben gerufen wurde, erarbeiten sich Schüler Wege, um seelische Probleme zu erkennen, ihre Widerstandskräfte zu stärken und sich bei Bedarf Hilfe zu holen. Das Projekt findet in der Schule, oft aber auch in der psychiatrischen Klinik statt. Es ist nach dem Grasnarben-Prinzip angelegt, d.h. Regionalgruppen entstehen und arbeiten an vielen Orten mit dem Ziel, flächendeckend so viele Schüler wie möglich zu erreichen. Gegenwärtig gibt es ca. 50 Regionalgruppen in Deutschland. Im Kreis Konstanz und im Bodenseekreis jeweils eine.

 

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In 3 Etappen werden Schüler sensibilisiert: In einer Kennenlernphase erkundigt sich das Projektteam bestehend aus einem Moderator, also Psychiatrie – Profi, sowie einer in seelischen Krisen erfahrenen Person, ganz lapidar nach dem momentanen Befinden der Schüler. So werden sie spielerisch miteinander ins Gespräch gebracht. Fragen wie: „Hast du oder jemand in deinem Umfeld schon einmal eine seelische Krise durchlebt?“ fordern zum Nachdenken auf und geben Raum, auch offen Stellung zu beziehen. Die Schüler lernen sich auf diese Weise von einer Seite kennen, die im Schulalltag oft zu kurz kommt.
Im Zweiten Teil gibt es von dem Projektteam angeleitete Gruppenarbeiten wie z.B.: „Entwerft einen einminütigen Fernsehspot gegen die Diskriminierung psychisch kranker Menschen und stellt diesen der Klasse vor.“
Der dritte Teil ist dann der Expertenteil: Der Erfahrungsexperte kann diesen Teil ganz nach seinen Vorstellungen gestalten, z. B. erzählt er aus seinem Leben. Die Schüler sind total gespannt, zu hören wie ein Lebensweg mit schweren psychischen Problemen bewältigt werden kann.
Für viele Schüler ist ein Schulprojekttag die erste Begegnung mit Menschen aus der Psychiatrie. Manche äußern anfangs Vorurteile. Fragen wie: „Warum hat es um ihre Klinik keinen Zaun?“relativieren sich dann aber im Laufe des Tages. Denn durch den direkten Kontakt mit den in seelischen Krisen Erfahrenen und die Konfrontation mit deren Lebensgeschichten werden psychische Probleme exemplarisch veranschaulicht und verlieren ihren Schrecken. Häufig sind die Schüler überrascht wie normal die angeblich „Verrückten“ sind. Die moderierenden „Profis“ bereichern dabei die Auseinandersetzung durch ihren Blick von „außen“. Sie vermitteln und wirken auf die von psychischen Problemen Betroffenen unterstützend.
Was sind die Voraussetzungen um Erfahrungsexperte zu werden? Voraussetzung für eine Mitarbeit im Team ist, über die eigene Situation und Geschichte reflektieren zu können und sein Erfahrungswissen dann auch anderen mitteilen zu wollen. In einem mehrtägigen Workshop wird das nötige „Handwerkszeug“ vermittelt.


Rainer Schaff

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, ZfP Weissenau) Probleme wie z.B. hoher Alkoholkonsum, Drogenmissbrauch und selbstverletzendes Verhalten sind in diesem Alter leider weit verbreitet. Im Antistigmaprojekt „Verrückt? Na und!“, das von der Leipziger Journalistin, Frau Dr. Manuela Richter-Werling 2001 ins Leben gerufen wurde, erarbeiten sich Schüler Wege, um seelische Probleme zu erkennen, ihre Widerstandskräfte zu stärken und sich bei Bedarf Hilfe zu holen. Das Projekt findet in der Schule, oft aber auch in der psychiatrischen Klinik statt. Es ist nach dem Grasnarben-Prinzip angelegt, d.h. Regionalgruppen entstehen und arbeiten an vielen Orten mit dem Ziel, flächendeckend so viele Schüler wie möglich zu erreichen. Gegenwärtig gibt es ca. 50 Regionalgruppen in Deutschland. Im Kreis Konstanz und im Bodenseekreis jeweils eine.

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